[1] Sie hieß im oberen Teile vom Kläperhagen ab Schmiedestraße; die Bezeichnung Schuhstraße wird hergeleitet nach dem 1230 vom Bischof privilegierten Gerber- und Schuhamt.
Als platea sutorum 1298, als platea Cirothecariorum 1302, platea cerdonum 1305, platea calciatorum 1326, Schowertenstrate 1366, Schowerchtenstrate 1382, Schomekerstraten ca. 1380-1400, Schostrate 1440, Schowertenstrate genannt;
In ihr zwei Kapellenhäuser des Magdalenenstiftes auf dem Schüsselkorbe 1574.
Auch Schmiedestraße platea Fabrorum 1302, smedestrate 1406 bezeichnet.
Zur Sutorumbäuerschaft gehörig.
[2] Das Teilstück der heutigen Schuhstraße vom Kläperhagen abwärts bis zum Bohlweg, bis zur Zerstörung der Stadt 1945 eine recht enge Gasse mit starkem Gefälle, ist seit 1298 als "platea sutorum" bezeugt. Sie führte ursprünglich den Namen Schuhstraße oder Altstädter Schuhstraße. Nach ihr hieß eine der sechs Bäuerschaften der Stadt, die Schuh- oder Sutorum-Bäuerschaft.
Das obere Teilstück vom Hohen Wege bis zum Kläperhagen hieß Schmiedestraße. Diese ist zuerst 1302 als "platea fabrorum" nachgewiesen.1871 beschlossen die städtischen Kollegien den einheitlichen Namen "Schuhstraße" für beide Teile.
Nachdem in den Jahren 1950 bis 1952 die große durchgehende West-Ost-Achse und mit ihr die Verbreitung, Begradigung und Abflachung der Straße hergestellt war, erfolgte am 14.11.1952 die östliche Verlängerung bis zum Hindenburgplatz.
Auch in der Neustadt gab es eine Schuhstraße, die → Neustädter Schuhstraße.
[1] Die Schuhstraße ist durch ihre Enge und die in den Fluchten nicht ganz regelmäßig stehenden Häuser von malerischer Wirkung, trotzdem nur einfache Bauten in ihr stehen.
Zu den ältesten gotischer Bauzeit gehören:
Nr. 8 (463); stattliches, acht Spann langes Haus, mit (umgebautem) EG mit ZG, vorkragendes OG und vorkragendem glattem dreistöckigen Giebel. Von der ehemaligen spitzbogigen Tür noch der Sturz erhalten, an ihm das alte Wahrzeichen „Im goldenen Turm“. Stilistisch stimmt das Haus mit dem Martinispital überein.
Der linke drei Spann breite Erker durch EG und ZG mit Vorhangbögen, gekröpften Gesimsen, zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Alte Brustleisten im OG teilweise erhalten. Nach dem Kläperhagen ist das Haus neun Spann lang.
Nr. 4 und Nr. 5 (459/60); stark verändert, sonst wie Nr. 6.
Nr. 6 (461); vier Spann lang, (umgebautes) EG mit ZG, ein vorkragendes OG, sonst wie Nr. 8; mit schöner barocker Tür mit Oberlicht, Messinggriff und Klopfer (Delphin).
Nr. 7 (462); sechs Spann lang, (umgebautes) EG mit ZG, zwei vorkragende OG; mit Dreieckzier in den Konsolen; an einer das Werkzeug eines Schuhmachers und Gerbers dargestellt (Schuhleisten, Handbeil und Schneideeisen), daher als das ehemalige Schuhmacher- und Gerberamtshaus anzusprechen.
Nr. 26 (1314); sechs Spann lang, (umgebautes) EG mit ZG, vorkragendes OG, Dreieckzier, hat glücklicherweise noch die Datierung in der Setzschwelle für alle diese im Typus sehr nahestehenden Bauten erhalten:
Ano ∙ dni ∙ m ∙ c ∙ c ∙ c ∙ c ∙ c ∙ v ∙ iii ∙ (1508)
Nr. 33 (455); sieben Spann lang, (umgebautes) EG mit ZG, vorkragendes OG mit Vorhangbogen, Rollkonsolen, Fruchtaufzug im Dach.
Nr. 30 (1318); sechs Spann nach der Schuhstraße, sieben in der Giebelseite nach der Kramerstraße lang, (umgebautes) EG mit ZG; ein vorkragendes OG. In den (erneuerten) Füllbretter Sonne und Mond gemalt.
Aus dem 18. Jahrhundert die Häusergruppe
Nr. 1 und Nr. 2 (456/57); zweistöckig, fünf Fensterachsen, beide mit gleichen Türen mit Oberlicht; Nr. 2 mit Freitreppe; (Predigerhäuser von St. Andreas).
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 276f
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
Privatbesitz H.-J. Brand
Zurück → Straßen S