[1] Ursprünglich Lederhagen genannt, welcher durch eine Mauer geteilt war.
Zuerst genannt 1330, 1370 vicus qui Lederhaghe nuncupatur, 1422 als „vicus horridus (schrecklich) et suspectus (verdächtig), personae suspectae adjacentes“ von Bischof Johann III. genannt, der das geistliche Beneficium einer damals dort befindlichen in Verfall geratene Kapelle St. Ägidius auf dem Altar der hl. Jungfrau Maria und des hl. Ägidius in den Dom übertrug.
1422 bzw. 1423 wurde die Stätte der Kapelle verkauft. 1468 wurde ein Wirt dort erschlagen.
[2] Die Straße der Altstadt ist seit 1570 nachweisbar. Benannt ist sie wohl in Erinnerung an den "Klaphirten".
Im alliierten Bombenhagel von 1945 zerstört. Heute steht an der Stelle das Gebäude der Deutsche Rentenversicherung.
Zur Sutorumbäuerschaft mit Nr. 1 – 9 gehörig.
Nr. 1 (464/65), acht Spann lang, erneuertes EG mit ZG und vorkragendes OG, gotisch.
Nr. 2 (466) und
Nr. 8 (1234) aus dem Ende des 17. Jahrh.; dieses Haus mit hübscher Rokokotür.
Nr. 9 (1235): ehemaliges westliches Eckhaus, nach der Schuhstraße, vor ca. 1500 errichtet, jetzt Neubau.
Nr. 7 (1233): ehemalige Kreuzdechanei. auch: Haus Oldecop
Das vom Dekan der Hl.-Kreuz-Kirche Johannes Oldecop errichtete Gebäude wurde 1549 als Wohnhaus errichtet.
Das Gebäude blieb im Dreißigjährigen Krieg unbeschädigt.
Die bemerkenswerte, in schönen, noch gotischen Buchstaben ausgeführte Inschrift auf der Setzschwelle des Hauses lautete wie folgt:
„Virtus Ecclesia Clerus Demon Simonia Cessat Turbatur Errat Regnat Dominatur – Verbm Dmni Manet In Eternum – Nil Nisi Divinum Stabile – Humana Laborani Lignea Cum Saxis Suni Peritua Suis – Johannes Ecclesi Sct Crucis Scholasticus Deo Has Edes Erexit anno dni. 1539 kl. may“.
(Die Tugend hört auf, die Kirche ist erschüttert, die Geistlichkeit irrt, der Teufel regiert, die Simonie herrscht. Gottes Wort bleibt ewig. Nichts als das Göttliche ist beständig. Das Menschliche ist hinfällig, Holz und Stein vergeht. Johannes Scholastikus der Kreuz-Kirche, hat Gott zu ehren dieses Haus errichtet im Jahre des Herren 1539 am 1. Mai).
Über der flachbogigen Tür befand sich das Wappen mit Doppellilie, darüber„M.CCCCC.I.“ Daneben „S.A.“ (Siegfried Antonius, Kreuz-Stiftsherr).
Auf der Hofseite des Gebäudes befand sich folgende Inschrift: „in manibus dni sortes mee“ (In den Händen des Herren ruht mein Geschick), „Scte. crucis ecclie. tempore persecutionis decan. jo. oldecop has edes f. f. A. 1549“ (Der heil. Kreuzes-Kirche Dekan Johann Oldecop hat während der Kirchenverfolgung dieses Haus erbauen lassen im Jahre 1549).
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
[1] Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1, Seite 275
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
Privatbesitz H.-J. Brand
Zurück → Straßen K