[1] Die Venedig ist eine vom Stadtgraben und der Innerste umflossene Insel, welche seit 1283 als Venetiae, Venedie in Urkunden auftritt. Später Große Venedig genannt, hieß zum Unterschied der am Mühlengraben entlang führende Weg „kleine Venedig.
Er war zugänglich durch die Torfahrt eines in höchst malerischer Weise überbautes Hauses (Bild 1), das man leider abgerissen hat. Es war 1621 errichtet von Ludolff Kolditze und Ilsede Eickhoff.
Die Ansiedlung der Venedig wird 1283 zuerst genannt; eine Steinbrücke daselbst 1362 – Venidye vor Hildensem, dat beleghen is twischen den oughanen tweyn (zwei Ausgänge) de de Innerste heft twischen der steynbrughe unde der vlotrennen boven der Goderdes molen – die Steinbrücke bei den kleinen Steinen 1424;
Der Straßenzug der kleinen Venedig führt über eine sehr feinsinnig mit Steigung nach der Mitte angelegte kleine Brücke, die laut Inschrift 1727 errichtet wurde.
Die Venedig gehört zur Lapidisbäuerschaft.
[2] Die später "Kleine Venedig" genannte Straße an der Dammstraße abgehend, wird zuerst 1314 und 1318 als "auf dem kleinen Damm hinter der (Bad-) Stube" genannt. Es war die Bezeichnung für einen Weg, der von der "Stobenstraße am Damm" neben dem Mühlengraben aufwärts ging. Als er nicht mehr benutzt wurde, übertrug man den Begriff "Kleine Venedig" auf diese Stobenstraße.
siehe auch: Venedig
Gut erhalten ist das Haus Nr. 1 und Nr. 2 (1349A und B) 13 Spann lang, EG und vorkragendes OG mit Vorhangbogen in der Schwelle, Konsolen mit Schachbrettmuster, laut Inschrift von 1554 am Kellereingang. Die ehemalige Torfahrt verändert.
Nr. 4 (1351). Hübsches Eckhaus, sechs Spann breit und tief, umgebautes EG; vorkragendes OG von 1544. Fenster ursprünglich mit Vorhangbogen, Rosetten in den Eckstilfeldern. Konsolen mit Zierstäben und Schachbrettmustern. Linker Erdgeschoßpfosten mit zwei Wappenschildern, das linke mit Farben von Hildesheim, geteilt, gold rot; das rechte zweimal geteilt: schwarz, rot gold, letzteres (wohl ursprünglich schwarz und gold) als Farbe von Aachen deutet demnach auf das ehemalige Aachenpilgerhaus. Das Haus im Innern 1882 umgebaut.
Im Garten ein Gartenhäuschen des 18. Jahrhundert mit gut erhaltener Inneneinrichtung; Kronleuchter aus Glasfacetten und Tapeten (Bild 2).
JGG F – DIETZ –
An einem Torpfeiler: DWT ferner an einem Quader: M – E – K
1793 1745
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 329f
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
Privatbesitz H.-J. Brand
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 330
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