[1] Zuerst genannt Almerstraten 1397; noch 1516 so genannt.
Zur Jakobibäuerschaft gehörig (Nr. 1-52)
[ ] Die Straße wurde erstmals 1397 als "uppe der Almnerstraten" erwähnt. Benannt wahrscheinlich nach dem Stiftsherrn Almarus vom Hl. Kreuz (1270-1284), der im Norden der Stadt Grundstücke besessen hatte. Der "Almers-Graben" (fossatum Almari) wurde als Teil der Stadtbefestigung bereits 1287 erwähnt.
Die Form Almestrate (ohne das "r" des Namens) tauchte erstmals 1587 auf. 1879 und 1888 wurde die Almsstraße verbreitert. Nach der Zerstörung Hildesheims im Jahre 1945 erhielt sie eine neue Fluchtlinie.
[1] Auch die Almsstraße ist fast vollständig durch Neubauten verändert.
Nr. 1 (17); Ecke Hoken. Neubau von 1891 mit wiederverwandtem alten Erker und der Inschrift:
Anno dn. 1611
Jakob Swatecken-Jossie Tampe.
Affgunst der lude kann nich vell
Schaden wat godt will moth wol geraden.
Nr. 4 (20); sechs Spann langes Haus, umgebautes EG, vorkragendes OG, wie der Braunschweiger Hof auf schiefer Baustelle. Das einfache Gebäude ist geziert durch eine reicher behandelte Auslucht im OG. Jonische Pilaster, Füllbretter als Kartuschen im Metallstil; die Füllhölzer mit gedrehten großen Stäben; zweite Hälfte des 16. Jahrhundert.
[20] Einfaches Haus mit kleinem reichen Erker, oben und unten je zwei Füllungen mit Zierschilden und Doppel-Wappen.
Setzschwelle mit Inschrift:
1598. Henrik Engerten. Ementia Einem.
Nr. 6, 7 (22-24); Eingang zum Arnekenstift.
[20] Von 1570, über der steinernen Türeinfassung Henni Arneken mit Doppelwappen (Arneken und Brandis) und jahreszahl 1575. Daneben eine Tafel mit reicher Einfassung und Krönung mit Wappen, darunter:
B. Henni Arneke gestifter Hospital 1587
oben darüber: Gott allein die Ehre
[1] Nr. 8 (25); Elf Spann langes Haus, EG 1895 umgebaut, ZG vorkragendes OG (Bild links). In der Setzschwelle die Inschrift:
do MCCCCC VND XXXV (1535)
Wort gedichtet:
Is dut hus dorch Hans riperbusch mer gebuwet vnd upgerichtet.
In der Setzschwelle zwei Flechtbänder übereinander, Füllbretter gemalt, Konsolen mit gezierten Stäben. Über (der neuen) Erdgeschoßtür 1535. Die Auslucht mit jonischen Pilastern, die Füllbretter mit Flachschnitzerei im Metallstil; das linke Wappen: dreigeteilt, oben zwei Räder, Mitte ein Engel, unten ein Rad; das rechte: zwei gekreuzte Stämme mit seitlichen Lilien.
[20] Großes Haus mit reich geschnitztem Erker rechts daran Doppelwappen und 1535.
Inschrift auf der Setzschwelle im 2. Stock:
Do MCCCCCXXXV (1535)
wort gedichtet:
is dat hus bdorch hans riperbusch vist gebuvet und upgerichtet.
Nr. 11 (28); laut Inschrift von 1585; sieben Spann langes Haus, EG 1867 und 1880 umgebaut, zwei vorkragende OG (Bild rechts); Fenstersturze ursprünglich mit Vorhangbogen, Rollwerkkonsolen, an Setzschwelle und Brustholz gekröpfte Gesimse aus Blättchen und Rundstab, Füllbretter gemalt. Die Pfosten mit Spiegelquadern.
An der rundbogig geschlossenen Torfahrt Hausmarken (Bild 1 unten), beide in Kartuschenschilden.
Interessant noch der Gasthof Ecke Almsstraße – II. Rosenhagen, ein Bau auf schiefwinkeligem Grundstück, zwölf Spann an der Giebelseite nach dem Rosenhagen, zehn Spann lang nach der Almsstraße, EG mit ZG, zwei vorkragende OG; die Pfosten mit Dreieckzier und deutlich erkennbaren Anfängern (Bild 2 unten). Geschwungene Konsolen mit Rundstabprofil; Setzschwelle mit flacher Hohlkehle. Kleine Tür (jetzt vermauert) nach dem Rosenhagen, große spitzbogige Einfahrt nach der Almsstraße.
Im OG verkröpfte Zierleisten am Brustholz teilweise erhalten, anscheinend einem Umbau der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angehörend.
Die übrigen Gebäude der Almsstraße sind neu.
Das abgerissene Haus Nr. 17 (34) von 1612 trug die Inschrift:
Rerum irrecupoerabilium summa felicitas est oblivio.
Nr. 8 (1535):
Inschrift auf der Setzschwelle im II. Stock:
"Do MCCCCC vnd XXXV wort gedichtet: ist dut hus dorch hans riperbusch vist gebuvet und upgerichtet"
Nr. 24 (1612):
„Rerum irrecuperabilium summa felicitas est oblivio“
(Größtes Glück bei unwiederbringlichen Verlusten ist das Vergessen)
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 263f
[20] H. Schütte; Hildesheimer Hausinschriften; Verlag F. Borgmeyer; Hildesheim 1920
Privatbesitz H.-J. Brand
Bild 1: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 263
Bild 2+3: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 264
Bild 4: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 191 oben li.
[20] H. Schütte; Hildesheimer Hausinschriften; Verlag F. Borgmeyer; Hildesheim 1920
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