Erstmalige urkundliche Erwähnung 1022 als Hemethesdoron. Hier standen etliche Hofstellen im Eigentum des Hildesheimer Bischofs Bernward. Nachdem dieser im Jahre 1022 mehrere Hofstellen dem Hildesheimer Michaeliskloster verschenkt hatte, errichtete das Kloster hier schon bald einen eigenen Wirtschaftshof (Klosterhof) sowie eine Kapelle. Bis etwa zum Jahre 1100 erwarben daneben auch andere Hildesheimer Klöster, Stifte und Kirchen einige Besitzungen in Himdisdore und bauten diese Hofstellen aus. Die einzelnen Hofstellen, von denen es um 1600 ungefähr 30 gab, waren nur durch eine Fahrstraße untereinander und mit dem Klosterhof verbunden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde rund die Hälfte von ihnen zerstört. Ab 1661 wurde das Dorf, das im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern im Raum Hildesheim kein Haufendorf, sondern eine Streusiedlung war, durchgehend „Himmelsthür“ genannt. 1730 wohnten in Himmelsthür ungefähr 500 Menschen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde im Klostergut ein Vorratslager der Wehrmacht eingerichtet. Möglicherweise war dies der Grund dafür, dass Himmelsthür mehrmals Ziel von Luftangriffen wurde und ausgedehnte Zerstörungen erlitt: Am 29. September 1940 wurde das Frauenheim Lindenhof durch sechs Sprengbomben beschädigt, so dass es geräumt werden musste. Zwei Menschen wurden verletzt. Im Dorf wurden in der Schulstraße und der Unteren Dorfstraße große Sachschäden angerichtet. Bei dem ersten direkten Luftangriff auf Hildesheim am 29. Juli 1944 fielen auch vereinzelte Bomben auf Himmelsthür, so dass wieder erheblicher Sachschaden entstand. Der zweiten Angriff auf die Stadt am 14. August 1944 verursachte weitere Schäden in Himmelsthür: Die nördliche Mauer des Klostergutes wurde beschädigt, ebenso Häuser am Linnenkamp, der damals noch „Hafenstraße“ hieß.
Durch einen Bombenangriff auf die Bahnlinie wurde der Ort am 15. März 1945 durch Sprengbomben stark zerstört, u.a. die katholische Pfarrkirche St. Martinus und die Schule. Bei dem letzten und schwersten Luftangriff auf Hildesheim vom 22. März 1945 entstanden durch Brandbomben erneut große Schäden im Dorf, und drei Menschen kamen ums Leben. Von 224 Gebäuden wurden 118 zerstört und weitere 98 beschädigt, während acht unbeschädigt blieben. Kein anderes Dorf im Landkreis Hildesheim wurde im Zweiten Weltkrieg so stark zerstört wie Himmelsthür.
Ab 1971 war Himmelsthür Sitz der Samtgemeinde Güldener Winkel. Zu dieser Samtgemeinde gehörten die früheren Gemeinden Emmerke, Groß Escherde, Himmelsthür und Klein Escherde.
Am 1. März 1974 wurde Himmelsthür im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen nach Hildesheim eingemeindet. Am 31. Dezember 2005 hatte es 6704 Einwohner.
Textquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsth%C3%BCr
Bildquelle: Privatbesitz H.-J. Brand
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