Im 15. Jahrhundert wurden zum Schutz der Stadt Wallanlagen errichtet. Diese sind noch heute zum großen Teil vorhanden. Sie umschließen den Stadtkern zu ca. 2/3 und sind Teil der öffentlichen Grünflächen. Sie dienen der innenstadtnahen Erholung und als Fußwegeverbindungen. Geschützt als Baudenkmal und Landschaftsschutzgebiet werden sie ergänzt und vernetzt im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung. Durch die naturnahe Gestaltung konnten sich zahlreiche Pflanzen und Kleintierarten ansiedeln.
Zu den Wallanlagen gehören der Kehrwiederwall, der Hohe Wall (Liebesgrund) und der Langelinienwall.
Der Hohe Wall/Liebesgrund ist ein Ausläufer des Innerste-Grünzugs, der sich von Süd nach Nord durch die Stadt zieht. In die große Rasenfläche an der Schützenallee wurde 1993 ein Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von 2.800 m³ integriert.
Der Ernst-Ehrlicher-Park verbindet die Wallanlagen mit dem zentralen Naherholungsgebiet Hohnsensee.
Im 13. Jahrhundert legte das Benediktinerkloster St. Godehard dort eine Weinanbaufläche an. Nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts ging der Park in das Eigentum der Stadt Hildesheim über. Im Jahr 1843 wurde er an die Familie Dyes verkauft. Sie erbaute eine Villa und legte den Garten im englischen Landschaftsstil an. Seit 1929 ist er eine öffentliche Parkanlage.
siehe Am Kehrwiederwall
siehe: Marienfriedhof
Der Marienfriedhof in der Nähe des heutigen Bahnhofs und der Johannisfriedhof im Bereich Dammtor wurden Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und gegen Ende wieder geschlossen. Danach wurde der Zentralfriedhof, heute Nordfriedhof, die Begräbnisstätte der Stadt Hildesheim.
Heute dienen beide ehemaligen Friedhöfe durch ihre zentrale Lage als öffentliche Grünflächen, auf denen neben alten Grabsteinen auch ein schöner Baumbestand erhalten werden konnte. Sie werden gern zur Naherholung genutzt.
Der Historische Forstgarten (Kindererlebniswald) befindet sich im Hildesheimer Wald. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts mit mediterranen Bäumen und Gehölzen eingerichtet, die noch vorhanden sind und zum Teil eine gigantische Größen erreicht haben. Das etwa 10.600 m² große Gelände ist eingezäunt und über eine Einfahrt zu erreichen. Auf dem Gelände befindet sich eine circa 30 m² große Forsthütte.
mehr unter: https://www.hildesheim.de/leben-in-hildesheim/gruen-und-natur/naherholung/historischer-forstgarten.html
Der um 1224 im Zusammenhang mit dem Bau des Magdalenenklosters (Süsternkloster) geschaffene Magdalenengarten gehört zu den ältesten ehemaligen Klostergärten des Landes Niedersachsen. Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe der zum UNESCO-Welterbe zählenden St. Michaeliskirche. Mit deren Umgebungsflächen bildet der Magdalenengarten ein historisches Ensemble von hoher Bedeutung.
Im 19. und 20. Jahrhundert verwilderte der Garten fast bis zur Unkenntlichkeit. Vom Caritas Alten- und Pflegeheim Magdalenenhof, auf dessen Gelände sich der Privatgarten (Besitzer ist das Bistum Hildesheim) befindet, war der Hildesheimer Landschaftsarchitekt Dr. Tute mit der Restaurierung beauftragt worden. Die ehemaligen formalen Wegestrukturen des barocken Gartenteils konnten wieder sichtbar gemacht werden. Auch die Planung der Rosenbeete an den Wegen folgt dem früheren Bild. Darüber hinaus wurde im historischen Obstgarten und auf dem Weinberg nachgepflanzt. Durch die gezielte Freilegung der einstigen Sichtachsen auf die romanischen Kirchen Hildesheims, auf die Altstadt und die Berghöhen im Süden wurde das städtebauliche und landschaftliche Umfeld des Gartens - wie es sich schon vor Jahrhunderten dem Besucher darstellte - erneut sichtbar gemacht. Die Arbeiten wurden im Jahr 2004 abgeschlossen. Die Unterhaltung und Entwicklung erfolgt durch die Roseninitiative Hildesheim e. V.
Auch aus naturschutzfachlicher Sicht ist der Magdalenengarten interessant. Auf dem Wall gibt es das größte städtische Vorkommen der landesweit gefährdeten Wilden Tulpe (Tulipa sylvestris). Seit der Freilegung von Partien blüht die Tulpe wieder kräftig. Auch die Streuobstwiese mit ihren z. T. alten Obstbäumen wurde mit alten Obstsorten ergänzt. Zwei Bunker wurden zu Fledermausquartieren hergerichtet und Bienen und Insekten können entsprechende Unterschlupfmöglichkeiten nutzen. Auf dem Weinberg werden die trockenheitsliebenden Wildkräuter gefördert.
Im Jahr 2012 wurde ein Aussichtsplätzchen und ein weiterer Zugang von der Klosterstraße gegenüber der Michaeliskirche gebaut, sodass der Garten über die Straßen Wohl und Klosterstraße erreichbar ist.