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Die Hegekiste
Die Kämmereikasse
Die städtische Leibrente
Die Pflasterkasse
Das Schoßregister
Die "Seelenliste"
Die Zollbude
Die „Hegekiste“ war die „Stadtkasse“ des Mittelalters.
Nach der Abrechnung der Stadtkämmerer legte man in guten Jahren die Überschüsse in diese Kiste, wo die einzelnen Geldsorten* getrennt und in „Hosen“ (bestimmte, wie eng zulaufende Hosen aussehende Beutel) und Strümpfen zusammengebunden allmählich eine ganz beträchtliche Rücklage für außerordentliche Bedürfnisse darstellte.
* im Mittelalter waren eine Unzahl von verschiedenen Münzen und Währungen im Umlauf.
Text-Quelle:
Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1924; Band 2, Seite
Die Hildesheimer Kämmereikasse hatte bis 1945 ihren Sitz im "Tempelherrenhaus" (Harlessemhaus).
Bei unvorhergesehenen städtischen Ausgaben half man sich mit Anleihen in Form von städtischen, auf Grundbesitz oder Häuser angewiesenen Rentenbriefen.
Sie erschienen teils als Leibrenten (lifgeding) auf Lebenszeit des Darlehnsgebers oder mehreren anderen Personen, teils als der „weddeskat“, der eine Rentenschuld auf bestimmte Zeit begründete.
In der Hildesheimer Vorzeit war jeder Bürger für die Pflasterung der an ihren Grundstücken verlaufenden Straßen selbst verantwortlich. So entstand im Laufe der Zeit ein kunterbuntes Gemisch verschiedener Pflasterungen, die je nach Einkommen oder dem „Schönheitsinn“ der Anlieger dementsprechend ausfielen.
Um die unwürdigen Zuständ der Keßlerstraße und wegen den Begehren der Bürgerinitiative 1789 wurde 1851 die kommunale „Pflasterkasse“ gegründet. Aus ihr wurde nun die einheitliche Pflasterung der Hildesheimer Straßen bestritten.
In den Schoßregistern (= Steuerregister) werden alle Hausbesitzer, Steuerpflichtige usw. erfasst. Diese Listen geben uns naturgemäß über die Frauen nur Auskunft, soweit sie als Witwen usw. "schoßpflichtig" waren, über die Kinder aber fast gar nichts. Dagegen werden die Männer in diesen Listen ziemlich restlos bis auf die Diener, Lehrlinge usw. zusammengestellt sein.
Die „Seelenlisten“ wurden zu Steuerzwecken Anfangs des 19. Jahrhunderts von den Magistratsdienern angefertigt. Jedoch war die Einwohnerzahl in diesen Listen oftmals nicht korrekt. Bei der Stadtverwaltung selbst rechnete man einmal mit einer Ungenauigkeit von fast 300 „Seelen“.
Außerdem lagen für diesen Zeitraum zumeist nur die Gesamtzahlen der Bevölkerung vor. Die Geschlechtszugehörigkeit war aus den Akten oft nicht mehr zu ermitteln und eine Bekenntnisstatistik ist in der Mehrzahl der Jahre nicht geführt worden.
In den Zeiten, wo an den Stadttoren Zölle abgeführt werden mußte, gab es die Zollbuden, wo die Zölle entrichtet wurden. Sie lagen in der „Oberngünne“, einem Teil des heutigen „Hohen Weg“. Eine weitere Zollbude gab es „unter dem Rathhause“.
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