aqua lutea
Butterborn
Hagenbeke
Innerste
Lademühlenstrang
Ortsschlump
Sültequelle
Treibe
Trillkebach
Veltrenne
lat. für: „Schmutziges/lauteres Wasser“
[6] Diesen Namen hatte zu Beginn der Hildesheimer Geschichte ein ehemaliger Nebenarm der Treibe unweit des heutigen Pfaffenstieges, der zusammen mit anderen Gewässern den Domhügel und damit den Dom fast zu einer „Wasserburg“ machte. Zunächst als strategisches Element für die Verteidigung der Domburg willkommen, verlor es diese Bedeutung, als starke Mauern die Domburganlage sicherten.
Text-Quelle:
[6] Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1924; Band 1
[2] Der Quellname "Boterborn" ist erstmals 1284 nachweisbar. Wahrscheinlich ist der Name frühzeitig (schon 1286 Botterborn) entstellt aus der ursprünglich anzunehmenden Form "Butenborn" = Außenquelle.
Text-Quelle:
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
auch: Hagenbach
Dies ist die Bezeichnung für den Oberlauf der Treibe, der heute noch unterirdisch und kanalisiert fließt.
Hier hatten die Heringswäscher ihren Sitz und auch ihr Innungshaus, das Heringshaus.
→ [W] Innerste
ANSICHTSKARTEN
Bildquelle:
- Ansichtskarten
Privatbesitz H.-J. Brand
Dies ist einer der drei Innerstearme.
[W] Der Ortsschlump (auch Moorschlump) war ein Bach in Hildesheim, der um 800 als Handelsweg benutzt wurde.
Durch Verstopfen der Quelle des Ortsschlumps setzte man während des Dreißigjährigen Krieges im November 1625 als Verteidigungsmaßnahme das Alte Dorf unter Wasser. Am 19. Dezember 1894 nahm das Wasserwerk Ortsschlump offiziell den Betrieb auf, in das die Quelle seit dieser Zeit durch einen Brunnenschacht geleitet wird.
Das Wasser der Ortsschlumpquelle ist mittelhart und hat wegen seines höheren Gehalts an Calcium- undMagnesiumcarbonat einen besseren Geschmack als Oberflächenwasser. Im Wasserwerk Ortsschlump wird von denHarzwasserwerken geliefertes weiches Oberflächenwasser aus der Söse- und der Granetalsperre mit härterem Wasser aus dem Wasserwerk Poppenburg und dem Wasser aus der Ortsschlumpquelle gemischt. Nur vier Prozent des Hildesheimer Wasserbedarfs werden durch Wasser aus der Ortsschlumpquelle gedeckt, 80 % stammen aus den Harzer Talsperren. Die Wasserqualität wird wöchentlich intern überprüft und 18mal im Jahr von einem unabhängigen Institut.
Nach dem Wassereinzugsgebiet Ortsschlump wurde 1965 die Straße An der Ortsschlump-Quelle benannt.
[W] Die auf dem Sülteklostergelände entspringende, glasklares Wasser liefernde Sültequelle war im Mittelalter von großer Bedeutung für die städtische Wasserversorgung. Das gemauerte Sammelbecken ist erhalten, ebenso wie ein Kanal, durch den das Quellwasser ins damalige Stadtgebiet geleitet wurde und der im Gebiet der heutigen Bahnhofsallee zu Tage trat.
ndt.: Driebe
[1] Die Treibe ist der Abfluß einer sumpfigen, salzhaltigen Niederung im Osten der Domburg in der Gegend des ehemaligen Magdalenenklosters, der sogenannten Sülte.
Der Lauf dieses Wassers ist wichtig, er trennt den Teil der Altstadt mit dem Alten Markt als Mittelpunkt von der jüngeren Neustadt im Osten.
Die Treibe fließt zunächst nach Westen, biegt etwa am Schnitt der Almstraße mit der Arnekenstraße nach Süden, läuft den sogenannten Bohlweg entlang, nimmt an der Schuhstraße die aqua lutea auf, umfließt die südöstliche Seite der Domburg durch das Hückedahl und mündet in einen künstlichen, wahrscheinlich von Bernward gelegentlich der Befestigung der Domburg hergestellten Flutgraben der Innerste, der von der Godehardimühle herkommt und am Dammtor in die Innerste mündet.
Die Treibe ist jetzt kanalisiert, ihr ehemaliges Bett eingeebnet.
[5] Die ältere Textquelle von 1827 beschreibt die Treibe wie folgt:
„Die Treibe hat ohnstreitig ihren Namen davon erhalten, weil sie die Unreinigkeiten des Teil der Stadt, den sie durchfließt, wegtreibt. Sie nimmt ihren Anfang bei der Brücke im Kurzenhagen, läuft in offenen und verdeckten Gängen durch den unteren Teil des Langenhagens quer durchs Fegefeuer , hinter der Hölle weg, teilt sich in der Eckemeckerstraße in zwei Arme, welche hinter der Schuhstraße sich wieder vereinigen, durch die Kreuzstraße, durchs Hückethal bis zu der jetzt als Mühle wieder hergestellten Klickmühle, die ehemals bei den Kriegen als Notmühle angelegt ward, geht an der Karthaus vorüber, durch den Martini-Waisengarten, und fällt in die Innerste an der kleinen Venedig. Dieser kleine Bach wird gewöhnlich alle sieben Jahre ausgebracht, welches ehemals der Stadt-Halbmeister durch seine Knechte verrichten lassen mußte.
Hierbei wird zugleich beiläufig angemerkt, daß der Stabt-Halbmeister vormals die ohne Taufe verstorbenen Kinder durch seine Knechte begraben lassen mußte, welches durch einen Ratsschluß vom Jahr 1478 Montags nach Reminiscere (Fastensonntag) abgeschafft ward.“
[W] Die Treibe ist ein Bach, der die Hauptwasserader der Stadt bildete und in den Mühlengraben-Arm der Innerste mündete. Die Treibe verlief ursprünglich stark gekrümmt am Rande der Altstadt und bildete eine natürliche Befestigungsanlage nach Süden und Osten im Verlauf des heutigen Bohlwegs. Den Namen „Treibe“ bekam sie wahrscheinlich, weil sie mindestens eine Mühle antrieb. Der Bach wurde einerseits zum Gerben genutzt, woran der Name der Eckemekerstraße erinnert. Andererseits mündeten auch zahlreiche Aborte hinein, etwa am Hückedahl die der Dom-Immunität.
Für die Reinigung der Treibe von hineingeworfenen Tierkadavern durch den städtischen Abdecker wurde seit etwa 1440 ein "Drievengeld" von den Anliegern erhoben. Dennoch beklagten noch 1673 die Karthäuser, daß nach jedem Gewitter tote Katzen, Hunde und sogar Schweine auf ihr Grundstück geschwemmt würden. 1695 wurde das Gewässer westwärts dahin verlegt, wo jetzt die Treibestraße ist.
Nebenarme der Treibe waren das "Schmutzige Wasser" (lat. aqua lutea) in der Nähe des Pfaffenstiegs und die Hagenbeke, welche sich an der Grenze des Weichbildes von ihr trennte, am Hückedahl wieder in sie mündete und mehreren Urkunden zufolge ebenfalls als neben der sogenannten "Alten Mauer" verlaufender Stadtgraben genutzt wurde.
Der Baugrund in der ganzen Gegend war und ist aufgrund des hohen Grundwasserspiegels sumpfig, was für Hochbauten teilweise Betonpfeiler als Fundament erforderlich macht. 1862 beschloß der Rat im Zuge der Planungen für die ersten Bauabschnitte der Hildesheimer Kanalisation, neben den Stadtgräben auch die Treibe zu begradigen und in einen unterirdischen Kanal zu verlegen.
Text-Quelle:
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 4
[5] Beiträge zur Hildesheimer Geschichte; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; 1827, Band 1 Seite 300 Anhang
[W] Der Trillkebach, häufig kurz Trillke genannt, entspringt südwestlich von Hildesheim aus drei Quellsträngen bei Marienrode und von den Hängen im Südteil des Steinberges. Im Stadtteil Moritzberg vereinigt er sich in der Nähe des Königsteichs mit dem Blänkebach zum Kupferstrang, der im Stadtteil Steuerwald in die Innerste mündet.
Als „Trildane“ wird der Trillkebach in Hildesheim 1288 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. 1380 ließ Bischof Gerhard den Trillkebach aufstauen, so dass der Neue Teich entstand, an den der Straßenname Am Neuen Teiche erinnert. Seine ungefähre Lage ist unmittelbar östlich des Moritzberger Weges und der Straße Am Probsteihof stellenweise noch heute zu erkennen. Die Steinbergstraße, neben der die Trillke streckenweise fließt, wurde wegen ihres Verlaufes tief zwischen Steinberg und Katzberg seit 1523 „Tiefe Straße“ genannt. Ihren heutigen Namen erhielt sie erst 1901. In dem Bereich, wo sie heute über die Trillke hinwegführt (in Höhe der Waldquelle), befand sich ursprünglich statt einer Brücke eine Durchfahrt durch den Bach.
Der Verlauf des Trillkebachs wurde mehrmals verändert. 1866 wurde er in die heutige Küchenthalstraße verlegt. Nach dem verheerenden Märzhochwasser von 1947 fanden 1950–52 erneut Arbeiten zur Begradigung und Regulierung von Trillke, Blänkebach und Kupferstrang statt.
[2] Ein bereits 1482 erwähnter Wasserlauf östlich der Stadt. Heute zeugt die Straße "Feldrenne" beim "Berliner Kreisel" vom Verlauf des Baches.
Text-Quelle:
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
Zurück → Flüsse, Bäche, Seen und Teiche