bischöfliche Münze
Von diesem, jetzt als Landratsamt des Kreises Marienburg dienenden Gebäude, ist nur noch das Portal ursprünglich (Bild).
Das reich an den Gewänden mit Fruchtgehängen gezierte Steinportal ist bekrönt von einem Architrav mit zwei Engelsköpfen, darüber eine große Gruppe: die Himmelskönigin Maria mit dem Jesusknaben auf der Mondsichel, darunter die Inschrift:
NOS CVM PROLE BENEDICAT
VIRGO MARIA
In einer Kartusche, mit Engelsköpfen: ANNO 1677. Links das Brustbild von Bischof Godehard mit dem Kirchenmodell, rechts das des Bischofs Bernward.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 186
Bildquelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 185
[1] Pfaffenstieg Nr. 7 (1298B) bischöfliche Münze; Die sogenannte bischöfliche Münze (curia monetalis, von Fürstbischof Friedrich Wilhelm (1763-89 als solche benutzt) ist ein einfaches zweistöckiges Renaissancefachwerkhaus. Die Fensterpfosten sind mit flachen Säulchen geschnitzt, sonst alles einfach, die Tür jünger. Die Setzschwelle trägt die Inschrift (Bild):
DOMINVS ∙ TRIBIVAT ∙ SALVTEM ∙ HVIC ∙ DOMVI ∙ ANNO ∙ MILLESIMO ∙
SEXCENTESIMO ∙ ET ∙ QVARTO ∙ (1604) ADRIANVS ∙ A ∙ BRABECK ∙ CATHE-
DRALIS ECCLESIAE HILDESIMENSIS CANTOR ET CANONICVS PADER-
BORNENSIS ME FIERI FECIT Bild).
Im Sockel des Baues eine Gedächnistafel für dem Presbyter Bruno, der hier wohnte.
D ∙ O ∙ M ∙
BEATAE ∙ MEMORLE B∙ RVNONIS ∙ SACERDOT ∙
CATHEDRAL ∙ ECCLIAE ∙ CANON: ET
HVIVS CURLAE POSSESSORIS DVM VI-
VERET PATRIS PAVPERVM
QVIA
DISPERSIT ET DEDIT PAVPERIBUS
POSVIT
J. A. B. DF LOE EX WISSEN CA-
THEDR ∙ ECCLIAE ∙ CANON AO ∙ 1710.
Aus den mitgeteilten Inschriften gehen hervor, daß hier ursprünglich ein romanischer Bau stand. Die bischöfliche Münze wird schon 1235 erwähnt. Brunos Grab geht noch in das Ende des 12. Jahrhunderts zurück, er selbst 1194 genannt.
An Stelle dieses Baues kam dann der jetzige Neubau, den der Domkantor Adrian von Brabeck 1604 errichten ließ. Der Bauherr wurde am 9. April 1576 Kanonikus und starb am 3. Juli 1616. Sein Grab war im nördlichen Domkreuzgang.
Anfang des 18. Jahrhundert bewohnte das Haus der Domkapitular Johann Adolf von Loe, der seit 1683 Kapitular war. Sein Grabstein im südlichen Seitenschiff des Domes.
Später bewohnte das Haus ein Graf Carl von Hoensbroek zu Hillenroth, seit 1789 Domkapitular, 1811 gestorben.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 167
Bildquelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 168