Die Marienburg (lat.: Castrum Mariae) ist eine spätmittelalterliche Wasserburg im nach ihr benannten Ort Marienburg. Sie liegt unweit der Innerste und südlich des Hildesheimer Stadtteils Itzum. Die Niederungsburg wurde ursprünglich im Sumpfgebiet der Innerste erbaut. Heute liegt sie nahe der Landesstraße L 491.
Die Marienburg wurde 1346 bis 1349 vom Bischof Heinrich III. als Trutzburg gegen die aufbegehrenden Bürger seiner Bischofsstadt erbaut.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1632 erobert, dabei wurden die oberen Stockwerke von Ost- und Südflügel zerstört. Sie wurden 1663 im Fachwerkstil erneuert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Burg an strategischer Bedeutung und wurde nur noch für Wohnzwecke benutzt. 1806 wurde sie in eine Staatsdomäne umgewandelt. Bis heute wird sie Domäne Marienburg genannt.
Burg Marienburg besteht aus drei Flügeln. Zum Nordflügel gehört der auch "Hohes Haus" genannte, viergeschossige Palas, zum Südflügel der Bergfried und die ehemalige Brauerei. Dazwischen erhebt sich der Ostflügel. Der Zugang zur Burg erfolgte stets von Westen her. Bei Bauarbeiten fand man gegen Ende der 1960er Jahre die Reste eines Torturmes und einer Holzbrücke.
Die ältesten Gebäude der Burg sind der Palas sowie der 31 m hohe Bergfried mit seiner Grundfläche von 8,55 x 8,75 m. Der Palas diente seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr für Wohnzwecke, sondern nur noch als Kornspeicher.
Wie bei vielen anderen Burgen, die zeitgleich mit der Marienburg gebaut wurden, baute man auch hier die einzelnen Gebäude unmittelbar an die Umfassungsmauer der Burg, so dass von jedem Gebäude eine Mauer mit der Umfassungsmauer verschmolz. Das ersparte Bauzeit und Baumaterial. Die äußere Mauer des Südflügels ist daher 2 m dick, die Mauer zum Burghof hin jedoch nur 1 m. Die Mauern des Palas sind bis zu 2,35 m dick. Die Umfassungsmauer der Burg war im Osten und Westen 10 m hoch und 2 m breit, auf ihr verlief ein Wehrgang.
Umgeben wurde die gesamte Burg von zwei Wassergräben mit einem Wall dazwischen. Nach 1945 wurden die Gräben zugeschüttet, sie sind jedoch im Osten und Süden der Burg noch als flache Mulden zu erkennen.
Die Burg, insbesondere der Bergfried und das Hohe Haus, sind relativ gut erhalten. Das Kutscherhaus und die Steinscheune, im Volksmund auch Ochsenstall genannt, wurden saniert. 2008 begannen Maßnahmen für bauliche Änderungen der Gesamtanlage. Unter anderem werden derzeit (2010) Teile ehemalige Produktions- und Lagergebäude abgerissen. Das Hofcafé ist bereits in einem Neubau untergebracht.
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