Pfaffenstieg Nr. 10 (1301): Das Gebäude, mit einem Fachwerk-OG, auf der alten nördlichen Mauer des Pfaffenstiegs errichtet, diente früher als Taubstummenanstalt, jetzt (1911) als katholisches Priesterseminar. Ursprünglich die Domkurie derer von Münchhausen.
Oberhalb des großen monumentalen Eingangstor (Bild 1), eines spätgotischen sehr schön profilierten Bogens, ist ein schönes Steinwappen (Bild 2) in den Formen des sogenannten Metallstils angebracht. Als Schildfigur ein Mönch (v. Münchhausen). Ein Senior Johann von Münchhausen erhielt 1581 am Dom ein Kanonikat.
An der Innenseite der Hofmauer befinden sich zwei weitere Wappen mit je vier Aszendentenwappen in den Ecken. Das erste (Bild 3) ein Schild mit dem gleichen Wappen wie das zweite, trögt die Inschrift:
CVNCTI DIES HOMINIS DOLORIBVS ET ERVMNIS
(PLE)NI SVNT NEC PER NOCTEM MENTE REQVIESCIT.
Gegenüber an der Wand im zweiten Schild (Bild 4) ein weiteres Wappen mit Hirsch als Wappenbild, die Beischrift:
1534 SVPERANDA OMNIS
FORTVNA / FERENDO / EST /
Beide beziehen sich auf den Domherrn Jobst von Steinberg, dessen Kurie ursprünglich das Haus Nr. 10 war.
Die Wappen in den Ecken beider Steintafeln gehören zu den Ahnen: Steinberg, Oberg, Alten und Steinberg.
Ein jüngeres Wappenschild zeigt die stark verwitterte Inschrift:
LEOPOLD / L / B / DE / ET /
IN : WEICHS / CAN / CAP /
CATH / HILD /
AD / 1743.
Sein Inhaber,der Domscholaster Leopold Franz von und zu Weichs ist der Bruder des Domdechanten Jobst Edmund.
Ein von Mithoff erwähntes, zwischen Nr. 4 nach der Burgstraße gelegenes Haus, die Kurie des Herrn von Beroldingen ist abgerissen.
Ebenso die Kurie des Herrn von Metternich an der Ecke der Burgstraße.
Sie stammte von 1661 und trug die Inschrift:
HERM ∙ WERN ∙ BARO WOLF METTER-
NICH IN GRACHT CATH ∙ ECCLE ∙ HILDES ∙
PADER ∙ ET ∙ OSNAB ∙ CAPITVLARIS ∙ PRAE-
POS ∙ WISSEL: ME EXSTRVI CVRAVIT.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Foto / Bild
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hann.; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1, Seite 165
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1, Seiten 165/66
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