Seit dem großen Dombrand vom Jahre 1046 wohnten die Domherren nicht mehr im Domkloster in gemeinsamem Leben, sondern in einzelnen Wohnhäusern, den sogenannten Kurien.
Mit dem wachsen der Zahl der Domherren stieg die Notwendigkeit zur Beschaffung neuer Wohnungen, so daß eine ganze Anzahl außerhalb der Domfreiheit selbst erbaut werden mußten.
Als Amtsbauten, vom Vorgänger zum Nachfolger übergeben, wurden sie naturgemäß mit einem gewissen Aufwand errichtet, insbesondere ist fast allen gemeinsam ein massives Untergeschoß und – meist nur – ein Obergeschoß in Holzfachwerk, dessen Zier in vielen Fällen vorwiegend sich auf den Bauzweck und den Bauherrn bezieht. Namentlich in den Inschriften sind zahlreiche eigenartige Beispiele sinnvoller Hauszier erhalten.
Im Nachstehenden bedeutet die in ( ) gesetzte Zahl die frühere Hausnummer. In Hildesheim wurden bis 1893 die Häuser durchlaufend und ohne Rücksicht auf Straßen gezählt.
siehe auch: Der Domhof
Text-Quelle:
[1] Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2,
Seite 150f
1) Beroldingensche Kurie
2) Bochholtz-Kurie
3) Boos'sche Kurie
4) Bothmer-Kurie
5) Brabeck-Kurie
6) Gemming-Kurie
7) Haxthausensche Kurie
8) Nesselroder Kurie
Die 1575 erbaute Kurie befand sich am Pfaffenstieg 3 (No. 1339).
Die Kurie wurde Ende des 17. Jahrhundert vom Domkanonikus Schnedtlagen im Bohlweg erbaut. Seit 1852 war es ein Teilgebäude der Landdrosterei Hildesheim und wurde im Zuge des Regierungsneubaus abgetragen.
Nicht zu verwechseln mit der vom Domherrn Anton von Bochholtz errichteten Kurie (v. Westphalen).
Die Kurie stand an der Stelle der heutigen „Neuen Regierung“ im Bohlweg.
Das Gebäude welches 1885 für die Regierungsabteilung „direkte Steuern“, Domäne und Forsten vorgesehen war, brannte 1886 ab, was den Entschluß auslöste, einen zusammenhängenden Regierungsneubau in Angriff zu nehmen.
Die Kurie am Pfaffenstieg wurde im 19. Jahrhundert zum katholisches Lehrerseminar umgebaut.
1885 wurde es zunächst für verschiedene Stellen der Regierung eingerichtet, wie für die Kanzlei und einen Teil der Katasterverwaltung.
(1) Domhof Nr. 25: Schlichter Bau des 18. Jahrh. Flachbogiges Portal mit Inschrift und Wappenaufsatz mit seitlichen Füllhörnern:
IODOCVS / EDMVNDVS / A / BRABECK / EX / LETHMATHE / CADLM
ECCLIARVM HILDES: ET MONAS :
RESPVE SCHOLASTICVS / ET / CANONICVS / CAPLRIS / ME EX
FVNDAMENTIS ERECTVM
POSVIT ANNO Wappen MDCCI (1701)
Erbauer ist der Domscholaster Jobst Edmund von Brabeck.
Der Bau der Kurie schließt sich an die Bauten im Josephinum direkt an. Seit 1829 bischöfliche Kurie.
(2) Diese Kurie wurde 1701 vom Domscholaster von Brabeck am Domhof erbaut. Seit 1829 Sitz des Hildesheimer Bischofs (Bischofspalais).
ANSICHTSKARTEN / FOTO
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- Ansichtskarten
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(1) Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1, Seite 155
Privatbesitz H.-J. Brand
O. Beyse, „Hildesheim“, Deutscher Kunstverlag, Berlin 1926; Foto 69
Die Kurie wurde vor 1880 abgerissen, um am Domhof Platz für den Neubau der Reichspost zu schaffen.
Die zwischen 1791 und 1798 erbaute Kurie stand in der Kreuzstraße 8.
Um 1820 wurde sie zum Reuterschen Gasthof umgebaut. 1833 wurde in den Räumlichkeiten das Hotel Rheinischer Hof eröffnet.
Von 1911 bis 1958 befand sich die Stadtbibliothek im Gebäude.
Die Kurie von Nesselrode befand sich im Pfaffenstieg.
Nach der Nutzung als Kurie entstand 1904 auf dem Gelände die erste Katholische Knabenmittelschule Hildesheims, die heutige Freiherr-vom-Stein-Schule.
Die Kurie wurde um 1708 erbaut.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie die Dienstwohnung der Landdroste, später wurde sie in den Regierungsneubau mit einbezogen.
Die Kurie wurde 1701 am Bohlweg erbaut.
Später diente es als großes Posthaus und ab 1852 als Gebäude der Landdrosterei. 1893 wurde es als Nordflügel der Regierung und u.a. für die Regierungshauptkasse in Betrieb genommen.
Die Kurie wurde 1715 vom Domherrn Anton von Bochholtz an der Dammstraße / Ecke Am Stein errichtet.
Nicht zu verwechseln mit der älteren v. Bochholtz’schen Kurie im Osten der Domfreiheit, die 1887 im Zuge des Regierungsneubaus abgerissen wurde.
1809/10 diente sie König Jerome als Wohnsitz bei seinen Besuchen in Hildesheim.
1820 wurde sie Eigentum der Landschaft.
Das 1945 zerstörte Gebäude wurde 1975 von der Stadt Hildesheim erworben und zum Stadtarchiv und Stadtbibliothek umgebaut.
ANSICHTSKARTEN / FOTO
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Privatbesitz H.-J. Brand
http://de.wikipedia.org/wiki/Landschaft_des_ehemaligen_F%C3%BCrstentums_Hildesheim?uselang=de
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