[1] Kreuzstraße Nr. 1; Neben der hl. Kreuzkirche steht das sogenannte alte Choraleigebäude, das an Stelle eines älteren, 1184 abgebrochenen Hauses steht. Das Erdgeschoß und der erste Stock des Baues entstammen noch der romanischen Zeit, der obere Teil wurde wahrscheinlich vor 1397 erneuert (restauratio magni aedificii quod apud - … ecclesiam ereximus, Urkunde vom 20. Februar des Jahres). Die spitzbogigen Türen des Untergeschosses entstammen wohl diesem Umbau. Im 18. Jahrhundert wurde das Innere total erneuert und das Obergeschoß hinzugefügt.
Der Name „Choralei“ stammt von den Chor(Stifts)schülern, den Choralen, die in der mit dem Stifte verbundenen Schule (einem Internat, Scholares de dormitorio) wohnten.
Die alte Choralei (Bild 1) ist ein schlichter, aus hammerrecht bearbeiteten Kalksteinen errichteter Bau von 12,3 m Länge und 11,5 m Tiefe.
Das Erdgeschoß liegt im Fußboden ca. 1,3 m über dem Straßengelände, vor dem Bau läuft eine Schmale Terrasse. Zwei Absätze im geschrägten Sockel deuten die ursprüngliche Lage der Eingänge an, der südliche wurde in gotischer Zeit erweitert.
Die Einzelheiten des Aufbaues sind sehr schlicht, die Stürze der rundbogig geschlossenen Fenster sind noch aus einer Platte herausgearbeitet, ein Zeichen hohen Alters.
Im Innern, dessen ursprüngliche Stockwerkshöhe knapp 3 m betrug, hat sich von alter Einteilung nichts erhalten.
Es dient jetzt zu Zwecken der Seminar-Präparandenanstalt. Eigentümer ist der Hannoversche Klosterfonds, die sogenannte Klosterkammer.
[W] Die Choralei (Foto 2, mittleres Gebäude) wurde 1184 neben der Kreuzkirche (Foto links) als Wohnhaus für die Schüler der Stiftsschule und den Chorsängern des Stiftes errichtet. Das fast unveränderte Gebäude weist noch weitgehend, zumindest die Untergeschosse, die ursprüngliche romanische Bauweise auf. Es ist mit fast 1000 Jahren das älteste säkulare Gebäude Hildesheims.
Daneben wurde 1491 die Kreuzpropstei (Foto rechts der Choralei) erbaut, dessen auf der doppelten Steinkonsole ruhender Erker von 1672 erhalten blieb und in den Wiederaufbau von 1952 eingefügt wurde. 1945 brannte das Gebäude im Bombenhagel der alliierten Angriffe aus.
1952 erfolgte der Wiederaufbau der Choralei und steht heute der Marienschule zur Verfügung.
Text-Quelle:
- Literatur
- Webseite
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 173
[W] http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BChl_(Hildesheim)
Privatbesitz H.-J. Brand
Bild 1: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 175
Bild 2: [W] „BrühlChoralei“ von Torbenbrinker - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Br%C3%BChlChoralei.jpg#mediaviewer/File:Br%C3%BChlChoralei.jpg