Translator:
1) Annuntiaten-Kloster
2) Cölestin-Kloster
3) Dominikaner-Kloster
4) Godehardi-Kloster
5) Kapuziner-Kloster
6) Kloster Backenrode
7) Kloster Marienrode
8) Martini-Kloster
9) Michaelis-Kloster
10) St.-Moritz-Kloster
11) Kloster St. Paul
12) Alte Kartause
13) Süstern-Kloster
Sülte-Kloster → Bartholomäus-Stift
→ Cölestin-Kloster
Das Annuntiatenfrauenkloster St. Cölestin stand an der westl. Seite der heutigen Klosterstraße bei der St. Michaeliskirche. Die Stifterin war die Witwe des 1650 verstorbenen französischen Marschalls Josias v. Rantzau, Hedwig Margarethe Elisabeth von Rantzau.
Um 1660 richtete sich ihr Interesse auf eine Klostergründung in Norddeutschland. In Hildesheim, das fürstbischöfliche Residenzstadt war, schien dieser Plan am ehesten realisierbar. Beim lutherischen Stadtrat und bei der Bevölkerungsmehrheit stieß er jedoch auf Widerstand. Auch praktische und finanzielle Fragen mußten gelöst werden. 1666 wurde der Konvent errichtet, aber erst 1668 konnte aus dem Besitz des Michaelisklosters ein Haus an der Westseite der heutigen Klosterstraße in unmittelbarer Nähe der Michaeliskirche erworben werden. Die Schwestern nannten es "Klein Bethlehem"; sie verstanden sich und die bei ihnen Aufgenommenen als Hausgenossen des Jesuskindes.
Das Kloster wurde von Niels Stensen gefördert und von Herzog Johann Friedrich und anderen Konvertiten aus dem norddeutschen Adel finanziell unterstützt. Adlige Konvertitinnen, die wegen ihres Religionswechsels den Familienrückhalt verloren hatten, fanden hier Aufnahme. Hundert Jahre nach Elisabeth von Rantzaus Tod wurde das Kloster 1810 säkularisiert. Mitte des 19. Jahrhunderts erwarben die Barmherzigen Schwestern die Gebäude und richteten hier ein Kinderheim ein, das weiterhin den Namen Klein Bethlehem trug.
Bei der Zerstörung Hildesheims am 22. März 1945 wurde der gesamte Komplex vernichtet und nicht wieder aufgebaut.
Auf Veranlassung Bischofs Konrad II. wurde 1240 an der heutigen Neuen Straße das Dominikaner-Kloster sowie die Paulinerkirche gegründet.
Der hl. Godehard (Gotthard), selbst Benediktiner und 1022–1038 einer der bedeutendsten Bischöfe von Hildesheim, wurde im Jahr 1133 heiliggesprochen. Noch im selben Jahr begann auf Veranlassung Bischof Bernhard I. der Bau von Kirche und Kloster zu seinen Ehren. 1172 waren die Arbeiten abgeschlossen und Bischof Adelog weihte die Kirche.
Da St. Gotthard zu den besonders verehrten Heiligen des Hochmittelalters gehörte, führten seine Reliquien einen beständigen Pilgerstrom nach Hildesheim.
Das Godehardikloster blieb von der Reformation unberührt, während die Pfarrkirchen der Stadt lutherisch wurden, und bestand bis zur Säkularisation 1803.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
Gegen den Willen des Domkapitels übergab Bischof Ferdinand 1631/38 den Lüchtenhof dem franziskanischen Kapuzinerorden. Wieder kam es zu umfangreichen Bauerhaltungs- und Baumaßnahmen. 1662 wurde die neue Klosterkirche errichtet, deren Grundriss dem der heutigen Seminarkirche entspricht. Bauleiter war der Chronist des Klosters Pater Polycarp († 1684), von dem auch die älteste überlieferte Abbildung des Lüchtenhofs aus dem Jahr 1675 stammt. Die Kapuziner widmeten sich der Volkspredigt und Seelsorge.
Im Mai 1761 brach auf dem Klostergelände ein Brand aus, der die Kirche und ihre Anbauten schwer beschädigte. Unter anderem wurde ein großer Teil der Bibliothek vernichtet. Bis 1772 wurde auf den alten Grundmauern eine neue Barockkirche erbaut.
1812 – wegen der Seelsorgstätigkeit der Kapuziner verhältnismäßig spät – wurde das Kloster durch die königlich-westphälische Regierung aufgehoben.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
auch: Betzingerode
Unter diesem Namen gründete 1125 Bischof Berthold I. das heutige → Kloster Marienrode als Augustinerkloster.
1259 wurde es in ein Zisterzienserkloster umgewandelt und führte dann erst ab 1439 den heutigen Namen Marienrode.
Es wurde 1806 aufgelöst und 1986 an die katholische Kirche zurückgegeben. Seit 1988 werden die Gebäude wieder als Kloster genutzt.
Um das Kloster herum entstand ein kleines Dorf, das stark von Kloster und Domäne geprägt war und 1895 bei der Volkszählung 153 Einwohner hatte.
Das Kloster Marienrode wurde am 22. Mai 1125 durch Bischof Berthold I. in der damaligen Siedlung Baccenrode (lat.: Novale Bacconis) gegründet. „Novale“ bedeutet zu bebauendes oder bereits bebautes Ackerland, etwa Neubruch, der erste Siedler könnte demnach Bacco geheißen haben. Es bestand bis 1259 zunächst als Augustiner-, später als Tochterkloster von Kloster Riddagshausen aus der Filiation der Primarabtei Morimond als Zisterzienser-Kloster. Die Zisterzienser gaben dem Ort den heute noch gebräuchlichen Namen Marienrode, nachdem Bischof Johann I. im Jahre 1259 die Mönche und Nonnen des Klosters Backenroth wegen sittlichen Verfalls vertrieben hatte. Die Zisterzienser gaben dem Kloster den neuen Namen: Monasterium Novalis sanctæ Mariæ.
„Nach Franziscus Borsums Chronik von Hannover“ betrieb das Kloster schon um 1250 eine Niederlassung in Hannover, den bis zur Reformation betriebenen Marienröder Hof.
Nach der Säkularisation 1806 kam die Domäne 1807 in den Besitz des Königreichs Westphalen unter Jérôme Bonaparte, wurde an den Calenberger Amtsschreiber Süllow verpachtet und 1811 vom königlich-westphälischen Finanzminister Carl August von Malchus (ab 1813 Titel Graf von Marienrode) gekauft. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig verlieh Kurfürst (später König) Georg III. von Hannover die Domäne 1813 dem Generalleutnant und Oberforstmeister Carl Baron von Beaulieu-Marconnay. Dieser war seit 1804 mit Henriette Gräfin von Egloffstein verheiratet. Sie und drei Töchter aus erster Ehe, Caroline, Julie, Auguste, die zum Weimarer Kreis um Johann Wolfgang von Goethe gehörten, liegen in einer gemeinsamen Grabstelle, nahe der westlichen Zufahrt zum einstigen Gutshof. Der Baron verstarb 1855. Danach gab es eine Reihe weiterer Pächter. Das gartenartige Terrain nahe der Grabstelle der Gräfin Egloffstein, wurde während des Dritten Reiches als Friedhof für die russischen und polnischen Zwangsarbeiter benutzt. Das Grab des polnischen Feldgeistlichen wurde in den 1960er Jahren umgebettet und ist auf dem katholischen Friedhof zu betrachten. Die restlichen, zum Teil orthodoxen Grabstellen, wurden im Auftrag des katholischen Gemeinderats eingeebnet.
Seit Beginn seiner Amtszeit 1983 bemühte sich Bischof Josef Homeyer um die Ansiedlung neuer Klöster im Bistum Hildesheim und so wurde das Kloster Marienrode am 5. Mai 1988 durch 10 Benediktinerinnen aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen wiederbesiedelt, nachdem die vorherigen Bewohner und die Pächter des Gutshofs 1986 zum Auszug gedrängt worden waren. 1998 wurde Marienrode unabhängiges Priorat; das Kloster gehört der Beuroner Kongregation an.
1221 kam der Bruder Cäsar von Speier mit 25 Begleitern im Auftrag des Franziskus nach Deutschland. 1223 beschloss man die Verbreitung des Ordens im nördlichen Deutschland, die der Bruder Johannes aus Piano die Carpine bei Perugia leitete.
Er kam mit zehn Begleitern nach Hildesheim und gründete hier eine Niederlassung, zuerst im Nikolaispital am Godehardikloster. Bischof Konrad schenkte ihnen dann einen Bauplatz „am Steine“, an dem dann an Stelle anderer Bauten die Martinikirche und ein Franziskanderkloster sich erhob.
Die jetzige Kirche wurde, nach Mithoff, 1466 von den Barfüßern als Umbau errichtet. Interessant ist dieser Bau durch die Anlage eines einseitigen Seitenschiffes mit Empore, also das Ideal einer (auch modernen) Predigtkirche.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Kirchliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1911;
Seite 15
Bischof Bernward ließ nach seinem Amtsantritt im Jahre 993 auf dem Hügel nördlich der Domburg eine Kapelle errichten. Diese Kapelle weihte er am 10. September 996 dem heiligen Kreuz, von dem er eine Partikel von Otto III. als Geschenk erhalten hatte. In einem undatierten Testament schenkte er für die Lebenshaltung der dort angesiedelten Kleriker mit ihrem Propst mehrere Güter, darunter seine Eigenkirche in Burgstemmen.
Im Laufe seines Episkopats erweiterte Bernward seine Stiftung zu einem großen Benediktinerkloster und vermachte diesem in einem zweiten Testament vom 1. November 1019 seine gesamten Besitztümer.
Einen Steinblock vom südwestlichen Treppenturm mit der Jahreszahl 1010 sieht man als einen von zwölf Grundsteinen für die Klosterkirche an. Bernward bestimmte die Westkrypta dieser Kirche zu seiner Grablege und gab der Anlage den Namen des „Totengeleiters“ Michael. Die Krypta wurde am Michaelistag (29. September) 1015 von ihm geweiht. Am Michaelistag des Jahres 1022 erfolgte die Teilweihe der Kirche. Bernward verstarb am 20. November 1022 im Michaeliskloster und wurde in der Krypta bestattet. Die Weihe der gesamten Kirche erfolgte am Michaelistag 1033 durch Bernwards Nachfolger Godehard.
Am 12. November 1542 wurde die Michaeliskirche nach Einführung der Reformation in Hildesheim evangelisch-lutherische Pfarrkirche. Der Benediktinerkonvent blieb jedoch bis zur Säkularisation 1803 bestehen und durfte die „kleine Michaeliskirche“ im Kreuzgang sowie die Bernwardskrypta zum Gottesdienst nutzen. Die Krypta ist bis heute katholisch. Die Michaeliskirche ist damit eine der 65 Simultankirchen in Deutschland.
ANSICHTSKARTEN
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
Ein um 1100 erwähntes, auf dem Moritzberg gelegenes Kloster.
Gleichzeitig mit den Franziskanern traten die Dominikaner in Hildesheim auf.
Predigt und Seelsorge in den Vordergrund stellend, fanden sie in der Stadt in dem Gebiet zwischen Domhügel und St. Godehard, vor dem sogenannten Pulverturm, eine Stätte.
1234 wurden hier sieben Hofstätten erworben, 1240 ein benachbarter dompropsteilicher Hof des Ritters Megenward.
Der Bau der jetzigen Kirche stammt im Mittelschiff erst aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Kirchliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1911;
Seite 15
auch: Süsterenkloster
Als dritter Orden gesellte sich den beiden vorgenannten der auf der Grundlage der Augustinerregel aufgebaute der Büßerinnen, der Magdalenerinnen oder der büßenden Schwestern der heiligen Magdalena zu.
Das Kloster dieses Ordens für die Diözese entstand in Hildesheim, das Süsterenkloster wurde 1235 unter päpstlichen Schutz genommen.
Abt Dehtmar von St. Michael wies Wohnstätten am Ufer der Innerste, direkt vor der Mauer, an. Der Bau der Kirche, welche ein bedeutendes gotisches Werk werden sollte, entstand wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurde 1294 geweiht.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Kirchliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1911;
Seite 15
Zurück → Die Kirche