1) Annen-Kirche
2) Cäcilia-Kirche
3) Georgen-Kirche
4) Johannis-Kirche
5) Joseph-Kirche
6) Kapuziner-Kirche
6a) Katharinen-Kirche auch → Kapellen
7) Lamberti-Kirche der Altstadt
8) Margareten-Kirche
9) Nikolai-Kirche im Brühl
10) Nikolai-Kirche der Dammstadt
11) Pauliner-Kirche
12) Peregius-Kirche
13) Reformierte Kirchengemeinde Hildesheim
14) Seminar-Kirche
15) Stephani-Kirche
16) Stephanus-Kirche
Bildquelle: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1, Vorwort
Die Hospitalkirche stand genau an der Kreuzung der heutigen Goschen-/Annenstraße, dort wo die Wörthstraße - die es früher noch nicht gab - beginnt.
Sie diente dem Dreizehnarmen-Hospital als Gotteshaus. Eventuell auch dem Hl. Kreuz-Hospital und dem Annen-Spital. 1576 überließ Dompropst Graf Wilhelm v. Schaumburg die bis daher katholische Kapelle seinen evangelischen Neustadt-Bürgern.
1809 wurde diese Pfarrei aufgehoben und der bescheidene gotische Kirchbau abgebrochen.
Heute erinnert nur noch der Straßenname „Annenstraße“ an diese ehemalige Kirche.
Diese Kirche wurde von Bischof Gunthar zu Ehren der Heiligen Cäcilia erbaut, nachdem er von Kaiser Lothar Reliquien von ihr erhielt.
Nahe der Marienkapelle (Dom) Ludwigs d. Frommen errichtete er eine größere Kirche aus Holz mit zwei Türmen. Nachdem sie mit der Zeit morsch und baufällig wurde, ließ sie Gunthers Nachfolger, Bischof Altfried niederreißen und errichtete den ersten großen Dom in Hildesheim
Weiteres ist von der Cecileinkirche nicht bekannt.
auch: Georgikirche
1) Die Kirche St. Georgen lag an der Ostseite der Osterstraße, dort wo die Marktstraße einmündet. Ende des 13. Jahrhunderts fand sie die erste Erwähnung.
Im Jahr 1368 wurde die St. Georgskapelle durch den Bau eines Chors erweitert, 1500 kam ein Turm hinzu. Nach der Einführung der Reformation wurde 1546 zur Bezahlung der durch den Schmalkaldischen Bund geforderten Kriegsabgaben der Kirchenschatz geplündert, und die Kirche wurde evangelisch. Sie diente als Grablege für Bürgerliche und Adelige, deren Grabplatten den Fußboden der Kirche bedeckten bzw. an den Wänden angebracht waren. Ein Friedhof befand sich außerdem nördlich der Kirche an der Osterstraße. Zwei der Grabplatten aus St. Georg sind, sofern die Überlegungen zur Provenienz zutreffen, heute noch im Roemer-Museum erhalten. Ein weiteres Epitaph ist kopial überliefert. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind die Inschriften zweier Glocken bezeugt. 1554 schenkte Bischof Friedrich die Kirche der Stadt.
Die Pfarrgemeinde wurde im Jahr 1809 aufgelöst; vier Jahre später wurden Gebäude und Friedhof verkauft, wobei die „Leichensteine“ ausdrücklich zum veräußerten Inventar gehörten.
Um 1813 wurde sie zu einem Geschäftshaus umgebaut.
2) Die Kirche St. Georgii, nach unsicheren Nachrichten, als frühes Gotteshaus von Tempelherren bezeichnet, 1500 mit „küstlichem Turm“ versehen; 1544 lutherisch, 1601 neuerbaut, um 1830 abgerissen.
Standort Scheelenstraße, schräg gegenüber Marktstraße.
Text-Quelle:
1) Beiträge zur Hildesheimer Geschichte, Band 1, 1829, Seite 195
2) A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1911; Seite 298
1) http://www.inschriften.net/hildesheim/einleitung/3-die-standorte-der-inschriften.html#c493
Dies war eine ehemalige Kirche am Dammtor.
Sie wurde 1200 von Hermann, dem damaligen Verwalter des Domkapitels zusammen mit dem Johannisstift gegründet.
Text-Quelle:
A. v. Behr: Führer durch Hildesheim, August Lax, Hildesheim 1910, 8. Auflage, S. 29f
Ab den 1870er Jahren dehnte sich die Stadt Hildesheim in der Gründerzeit auch nach Süden und Südosten aus. Das Stadtviertel Südstadt entstand, und immer mehr Menschen siedelten sich an den Hängen des Galgenberges und auf der Marienburger Höhe an. Die Katholiken unter ihnen gehörten anfangs zur Gemeinde der St. Godehardkirche. Als die Einwohnerzahl in den neuen Wohngebieten immer stärker anstieg, wurde nach dem Ersten Weltkrieg der Ruf nach einem eigenen Kirchengebäude für den Süden und Südosten Hildesheims laut.
Die katholische Kirche kaufte daher 1927 die Gebäude der ehemaligen 1889 erbauten Gaststätte "Tivoli“ an der Marienburger Straße 135 und ließ den früheren Tanzsaal zu einer Kirche umgestalten. Sie erhielt den Namen "St. Josephskirche“ und wurde am 22. Juli 1928 eingeweiht.
Die neu geschaffene Gemeinde hatte 1928 etwa 1200 Mitglieder. Die Kirche war im Vergleich zu anderen Kirchen in Hildesheim relativ klein und schlicht, erhielt jedoch 1929 zwei Glocken und 1931 eine eigene Orgel. Im Zweiten Weltkrieg entstanden im Gebiet der St. Josephsgemeinde nur sehr geringe Schäden, und das Kirchengebäude blieb unversehrt. Die Pfarrgemeinde hatte 1945 1923 Mitglieder, 1953 waren es etwa 3000 und 1964 fast 5200.
In den 1960er Jahren war das Kirchengebäude in einem schlechten Zustand, obwohl bereits in den 1950er Jahren verschiedene Sanierungsarbeiten erfolgt waren. Nach der Einweihung der Liebfrauenkirche auf der Marienburger Höhe 1964 wurde das Gebiet der Pfarrgemeinde geteilt. Zur St. Josephskirche gehörten nun rund 2600 Menschen. Eine weitere Sanierung erfolgte 1965, doch bereits 1970 war die Kirche wegen Baufälligkeit für einige Zeit nicht benutzbar. Trotz verschiedener Renovierungsarbeiten musste das Kirchengebäude 1976 wegen Einsturzgefahr endgültig geschlossen werden.
Dies ist die Kirche (1772) des ehemaligen Kapuzinerklosters. Die Kapuziner waren während des Dreißigjährigen Krieges 1631 nach Hildesheim gekommen.
Ihre Kirche im Brühl – die von 1766 -1772 an der Stelle der früheren, 1761 abgebrannten Kirche des Kapuzinerklosters – im sogenannten Jesuitenbarock erbaut wurde, hat eine vier Meter von der Straßenfront zurückverlegte schöne Fassade. Sie ist eine Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor. Die rötlich verputzten Wandflächen sind vor allem an der zweigeschossigen, giebelbekrönten Portalfassade durch weiße Lisenen, Laibungen und Architrave gegliedert. In drei halbrunden Nischen stehen über dem Portal eine Statue Marias als Immaculata, zu den Seiten die heiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua.
Das Kloster wurde 1812 aufgehoben, die Kirche wird, nachdem das Priesterseminar in die Klostergebäude verlegt worden war, als "Seminarkirche" bezeichnet.
Im sogenannten Kulturkampf erfolgte auf Anordnung der preußischen Regierung am 4.12.1873 die Schließung des bischöflichen Klerikalseminars.
Heute befinden sich in der ehemaligen Kirche das Priesterseminar im Brühl 16.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
Die Katharinenkirche außerhalb der Stadt am gleichnamigen Hospital wurde 1547 wegen Erweiterung der Festungswerke geschleift.
Text-Quelle:
A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1911; Seite 298
Die ehemalige Pfarrkirche St.-Lamberti der Altstadt befand sich an der Nordseite der St. Michaelis-Kirche.
Seit 1543 befand sie sich im Besitz der Evangelischen Kirche. Diese schlossen die Kirche und verlegten die Parochie (Pfarrei) zur großen St. Michaeliskirche. Später wurde sie ganz entfernt.
Später entstand dort die psychiatische Heil- und Pflegeanstalt.
Text-Quelle:
Beiträge zur Hildesheimer Geschichte, Band 1, 1829, Seite 213
Die St. Margareten war eine kleine Kirche auf dem Moritzberg.
Text-Quelle:
Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim,
Vor dem Kloster St. Godehard lag eine Kapelle St. Nikolai, welche 1146 durch den Bischof Heinrich von Minden geweiht wurde.
In der Bestätigung des Klosters von Adelog wird sie als im Umfang der Gerichtsbarkeit des Klosters liegend genannt. Grenzen derselben waren: Im Osten die Mauer des Baumgartens, im Süden die Innerstebrücke, im Westen die Bischofswiese, im Norden von der Pforte der Gang nach dem Wasser.
Später wird sie zu einer Pfarrkirche erhoben, ein Pfarrer Johann 1295 genannt. 1321 kommt das Gotteshaus als Kapelle, später als Kirche vor.
Im Original übernommen
Text-Quelle:
A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1911; Seite 298
1) 1196 wurde diese Kirche für die Dammstadt eingerichtet. Heute zeugt die Nikoleistraße vom Standort der ehemaligen Kirche.
Nicht zu verwechseln mit der 1160 errichteten Nikolaikapelle der Brühlgemeinde.
2) Eine Kirche St. Nikolai in der Dammstadt, erst 1328 genannt, geweiht den heiligen Nikolaus und Stephanus.
Bei der Zerstörung der Dammstadt wurde 1332 ihr Priester am Altar ermordet.
Noch zu Zeit der Reformation bestehend, ging sie im Dreißigjährigen Krieg unter.
Trümmer 1756 ausgegraben; auf dem bei ihr liegenden Klagesfriedhof wurden die 1748 im Lazarett gestorbenen Franzosen beerdigt.
Im Original übernommen
Text-Quelle:
1) H. A. Lünzel, Geschichte der Diözese und Stadt Hildesheim, Gerstenberg-Verlag Hildesheim 1858; Band 2, Seite 61
2) A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1911; Seite 298
1234 kamen die ersten Dominikaner nach Hildesheim. Von Bischof Konrad II. wurde ihnen der Bauplatz für Kirche und Kloster zur Verfügung gestellt, wo 1260 die erste Kirche entstand. Ihre damals errichtete Kirch, sie hatte früher einen Kirchturm aus dem Jahre 1428, wurde Mitte des 15. Jahrhunderts durch einen Neubau abgelöst und 1480 der langgestreckte Chor errichtet. Die dreischiffige Hallenkirche, bei der man nach der Baugesinnung der Dominikaner auf ein Querhaus verzichtete, auch im Äußeren wenig Schmuck liebte, hatte einen geräumigen Innenraum für die Abhaltung der Predigen.
Als 1542 die Reformation Einzug hielt, wurde die St. Pauli-Kirche lutherische Pfarrkirche.
Die zum lutherischen Bekenntnis übergetretenen Dominikaner übergaben 1547 ihren Besitz den Kirchenvorstehern der St. Pauli-Kirche, die anderen Mönche verließen die Stadt.
Der Rat richtete in einem Raum des Klosters die erste Hildesheimer Druckerei ein.
Im Jahre 1810 wurde die St. Pauli-Kirche geschlossen und diente den Franzosen als Heu- und Strohmagazin. 1821 kaufte die Klosterkammer das Kirchengebäude von der Stadt, um es als Kornspeicher für das von den Bauern anzuliefernde Zinsgetreide zu benutzen. Auch wurde es auch als Exerzierhaus genutzt.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts machte sich in Hildesheim das Fehlen eines Saales für größere Veranstaltungen bemerkbar. Es bildete sich eine Aktiengesellschaft, die 1868 die Kirche von der Klosterkammer erwarb.
Das Sängerfest der vereinigten norddeutschen Liedertafeln im Jahre 1869, für welches die damals als Speicher benutzten Kirchenräume zur Festhalle hergerichtet wurden, gab die Anregung zu einem vielräumigen Gesellschaftshaus, welches zu Theatervorstellungen, Konzerten, Vorträgen, zu Vereinszwecken und öffentlichen wie privaten Festlichkeiten benutzt wurde.
Der Umbau wurde von dem um die Neubauten der Stadt Hildesheim verdienten Architekten Georg Schulze mit Geschick ausgeführt. Aus der Kirche war die „Union“ entstanden.
1913 kaufte die Stadt das Unionshaus zurück, durch Umbauten wurde es als Stadthalle eingerichtete. Sie erhielt Ober- und Untergeschoß mit Klub- und Gesellschaftsräumen. In den Räumen fanden Versammlungen, Gesellschaftsabende, Konzerte und Ausstellungen statt. Die Stadthalle war ein beliebter Versammlungsort der NS-Partei.
Die Ruinen von 1945 blieben Jahrzehnte ungenutzt. Nach dem 1979 begonnenen Wiederaufbau ist das Bauwerk heute Teil des Altenpflegeheimes St. Paulus.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Foto / Bild
http://de.wikipedia.org/wiki/St._Paulus_(Hildesheim)
O. Doering, Goslar und Hildesheim; Verlag E.A. Seemann, Leipzig 1926, Seite 173
→ 15) Stephanus-Kirche
Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hildesheim wird 1903 gegründet.
Schon vor 1903 haben Pastoren aus Hannover Amtshandlungen in einigen reformierten Familien in Form von Haustaufen vorgenommen, sind doch aus unterschiedlichen Gründen Reformierte aus Lippe, Ostfriesland und vor allem aus Nordhessen nach Hildesheim gezogen. Der Wunsch, eine „eigene“ Gemeinde zu haben, wird immer größer. Ein Verein wird gegründet. Und einflußreiche Persönlichkeiten setzen sich dafür ein, daß es bald auch eine evangelisch-reformierte Kirchengemeinde gibt.
1903 ist es endlich soweit: Hilfsprediger Heinrich Bartels (Foto), Sohn des Generalsuper-intendenten Petrus Bartels in Aurich, wird als Pastor eingeführt. Bartels bleibt bis 1946. Nach dem Kriege kommt mit August Cramer ein neuer Pastor.
Gibt es seit 1903 eine eigene Gemeinde, so bleibt doch für lange Zeit eine eigene Kirche ein Traum, der durch Krieg und Inflation immer wieder zerschlagen wird. Die Gottesdienste finden im Laufe von 8 Jahrzehnten an unterschiedlichen Orten statt. Die Gemeinde zählte 1921 900 Mitglieder. Ihre Gottesdienste fanden Sonntags in der Aula des Gymnasium Andreanum statt. Erst 1986 entsteht im Immengarten ein Gemeindezentrum.
→ 6) Kapuzinerkirche
ab 1596: St. Peregius-Kirche
Die in der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert errichtete St. Stephanuskirche war die Dorfkirche von Lucienvörde. Um 1596 wurde sie als St. Peregius erneuert.
Zu ihrem Pfarrbezirk gehörten auch die Katholiken Ochtersums sowie der jüngere südliche Teil der Dammstadt, der sog. „kleine Damm“.
Beim Bau der Landwehr der Altstadt wurde sie draußen gelassen, noch im 19. Jahrhundert erstreckten sich in dieser Gegend als Landwehrgärten bekannte Ackerflächen. Auch nach der Errichtung einer eigenen Kapelle in Ochtersum 1626 blieb sie Ochtersumer Pfarrkirche. Erst auf Anordnung der Regierung des Königreichs Westfalen wurde sie 1812 geschlossen, 1830 wurde sie für 350 Thaler an den Zimmermeister Temme zum Abbruch verkauft. An ihrer Stelle steht heute die Kapelle des Friedhofs an der Alfelder Straße.
Text-Quelle:
A. Grebe, „Auf Hildesheimschem Boden“, Verlag A. Lax, Hildesheim 1883, Seite 94