[W] Der Tausendjährige Rosenstock ist ein sagenumwobenes Exemplar der Hundsrose auf dem Friedhof des Mariendoms. Er befindet sich hinter dem Chor der Domkirche.
Der Rosenstock stand Pate für das Hildesheimer Wahrzeichen – die Rose. Er ist eng mit der Gründung von Dom, Bistum und der Stadt Hildesheim im 9. Jahrhundert verbunden und gilt als Garant des Lebens an diesem Ort. Bei einem Bombenangriff im März 1945 während des Zweiten Weltkriegs verbrannte der Rosenstock und lag unter Trümmern begraben. Wie ein Wunder erschien es den Überlebenden dieser Katastrophe, als die Reste der Rose dennoch neue Triebe entwickelten. Damit bekam das Rosenwunder eine neue Bedeutung, denn darunter verstand man bis dahin nur eine fromme Legende, die bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann.
Wahrscheinlich hat der Strauch ein Alter von mindestens 700 Jahren, da es sich um eine Hundsrose (Rosa canina L.) handelt, die auch als Hagebuttenstrauch rund um Hildesheim vielfach wildwachsend anzutreffen ist. Sie besitzt die Eigenschaft fortwährender Erneuerung: unterirdische Sprossen sind in der Lage, neue Wurzeln und aufstrebende Triebe zu bilden. Solche vegetative Vermehrung bleibt ohne Einfluss auf die Erbanlagen der Pflanze. Somit bleibt sie, günstige Wachstumsbedingungen vorausgesetzt, selbst jahrtausendelang stets dieselbe Pflanze. Der heutige Rosenstock hat eine Höhe von fast 10 m, was durch Rankhilfen bedingt ist. Normalerweise erreichen derartige Rosenpflanzen nur 3 m Höhe und lehnen sich nicht an Gebäuden an.
siehe auch: Hildesheimer Legenden
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