Der Altar auf dem Hohen Chor im Westen ist um das Jahr 1520 entstanden und war ursprünglich in der Kirche des Johannisstifts am Dammtor aufgestellt. Vorn dort gelangte er im Zuge der Reformation in die nunmehr evangelische Martinikirche, der ehemaligen Kirche des Franziskanerklosters. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche profaniertund als Museum, heute Roemer- und Pelizaeus-Museum genutzt. Die Gemeinde zog 1857 (wieder) in die Michaeliskirche und brachte den Altar – evtl. als Ersatz für den während der Säkularisation in die Magdalenenkirche verbrachten Elfenaltar – mit. Die beiden äußeren, beidseitig bemalten Flügel wurden jedoch an den Museumsverein verkauft und befinden sich heute im Besitz des Stadtmuseums.
Der Altar ist fast immer geöffnet, so dass im Altarinneren sieben in goldene Gewänder gekleidete Heilige zu sehen sind. Im Mittelpunkt steht Maria mit dem Jesuskind – daher wird auch der Begriff Marienaltar verwendet. Ihr zur Seite stehen links der Evangelist Johannes (mit dem Kelch) und rechts Johannes der Täufer (mit dem Lamm). Auf der Innenseite des linken Flügels sind Barbara und Jakobus, auf der Innenseite des rechten Flügels Andreas und Elisabeth von Thüringen zu sehen. Auf den beiden bemalten Außenseiten befinden sich die Heimsuchung (Lk 1,39–45) (links) und die Geburt Jesu (Lk 2,1–7) (rechts).
Die beiden äußeren im Stadtmuseum befindlichen Flügel zeigen Abbildungen der Verkündigung (Lk 1,26–38) (links innen), der Anbetung der Könige (Mt 3,9–11) (rechts innen), die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer (Lk 3,21–22) (links außen) und den Evangelisten Johannes auf der Insel Patmos (rechts außen).
(im Original übernommen)
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http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Hildesheim)
Privatbesitz H.-J. Brand
Bild 1: O. Beyse, „Hildesheim“, Deutscher Kunstverlag, Berlin 1926; Bild 25
Bild 2: http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Hildesheim)
Bereits im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts wurde für den Hildesheimer Dom ein Bronzetaufbecken gegossen, welches auf vier wasserschüttenden Männerfiguren ruht, sie symbolisieren – wie auch an der Basis der Christussäule und an der bemalten Holzdecke (→ Das Deckenbild) – die vier Paradiesflüsse. Diese Tradition wurde auch nach Einführung der Reformation in Hildesheim mit dem Messingtaufbecken von 1547 für die Andreaskirche fortgesetzt, allerdings in typisch protestantischem Stil. In Hildesheim und Umgebung entstanden insgesamt sechs Nachfolgewerke, so etwa 1592 für die katholische Heilig-Kreuz-Kirche.
Das letzte dieser Taufbecken ist das 1618 von Dietrich Mente für die Martini-Kirche gegossene Bronzetaufbecken, welches sich seit 1857 in der Michaeliskirche befindet. Es steht in dem als Taufkapelle genutzten nordwestlichen Querhaus.
Das Becken und der Deckel zeigen jeweils sechs biblische Szenen. Auf dem Schaft sind in zwei Reihen die 12 Apostel dargestellt. Die Bodenplatte wird von vier Putten getragen, die nur noch entfernt an die Wasserschütter an der Taufe im Dom erinnern. Inschriften weisen auf die Stifter und den Gießer hin, die Kartusche auf dem Deckel mit dem Heiligen Martin verweist auf den ursprünglichen Standort. Der Deckel wird von einer Halterung mit einer Darstellung der Dreieinigkeitbekrönt.
Die einzelnen biblischen Szenen auf dem Taufbecken:
Die Bilder auf dem Deckel:
Die Bilder am Becken:
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