[1] Die Irminsäule stammt nach der Sage von einem durch Karl den Großen zerstörten Tempel in der Eresburg. Sie wurde damals vergraben, bei Erbauung von Corvey wiedergefunden und auf Geheiß Ludwigs des Frommen nach Hildesheim gebracht. Im Mittelalter wird sie als „statua“ bezeichnet.
Sie besteht aus zwei durch einen Metallgurt verbundenen Kalksinterstücken, hat bei 26 cm unterem Durchmesser 1,87 m Höhe, eine metallene Basis und ein aus gleichem Material als Vase ausgebildetes Kapitell. Auf diesem ruht ein Holzpostament mit 14 Armleuchtern für eine silberne Marienfigur. Der alte Leuchterarm ist ebenfalls an dem Postament befestigt; er wird als „candela in statua“ oder „dat lechte üppe der sülen“ in Urkunden bezeichnet.
Den Namen Irminsäule erhielt sie zur Zeit des Canonica Asche von Heimburg, † 1613, welcher sie resataurierte und die alte Inschrift der Kupferblechzier:
† NE DAMNENT TENEBRE QVOD FECIT ACTIO VITE.
JVNCTA FIDES OPERI, SIT LVX SVPER ADDITA LVCI.
SIC FRVCTUS VESTRI VESTRO SINT GLORIA PATRI.
erneuern ließ. Das silberne Muttergottesbild ist eine Stiftung des Drosten von Liebenburg, Jobst Edmund von Brabeck 1741
[W] Die Mariensäule ist eine imposante freistehende Säule aus dem 11. Jahrhundert. Bischof Hezilo soll sie in die Ausstattung des Doms eingefügt haben. Der zwei Meter hohe Säulenschaft besteht aus Kalksinter und trug ursprünglich vermutlich die Osterkerzen. Eine, wie eine Tropfschale gestaltete, Blätterkrone aus vergoldetem Kupfer ist bis heute erhalten. Die Säule wird von einer silbernen Marienfigur gekrönt, die 1741 von Paul Jobst Syri, einem Hildesheimer Goldschmied, gefertigt wurde. Die Mariensäule stand in der Mitte des Domes vor dem Kreuzaltar vor den Stufen der Vierung. Nach dem Wiederaufbau hatte sie ihren Platz auf der nördlichen Querhausempore. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird sie ihren neuen Standort im Chorraum einnehmen.
Einer Legende aus dem 17. Jahrhundert zufolge soll das Postament der Säule aus dem Kernstück einer „Irminsul“ bestehen. Daher kommt auch ihr Name Irmin- oder Irmensäule. Die Legende bringt das Stück mit Karl dem Großen und einer sächsischen Kultsäule in Verbindung.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
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[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Kirchliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1911; Seite 53
[W] http://www.welterbe-niedersachsen.de/content/die-marien-oder-irmens%C3%A4ule-0
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