In der Kapelle befindet sich das Grabmal ihres Erbauers, des Bischofs Udo.
Der Sarkophag (Bild) ist 2,39 m lang, 0,90 m breit und 0,37 m hoch, also ein sogenanntes Hochgrab.
Er zeigt einen von zwei Säulchen getragenen romanischen Baldachin, in dessen Rundung in Wolken die Schwurhand (mit zurückgeschlagenen zwei Fingern die segnende Hand Gottes bedeutend) schwebt. Darüber in der Mitte das Lamm Gottes in einem Ringe. Oben und unten sitzen in vier vertieften Kreisen die plastischen Darstellungen der vier Evangelisten:
Engel (mit geöffnetem Buch und der Beischrift LIBER GENER, also Matthäus;
Rechts der Adler (mit dem Spruchbande: IN PRINCIPIO, also Johannes,
neben links der Löwe (Markus),
rechts der geflügelte Stier (Lukas).
Bei Aufhebung des Grabes 1849, fand sich in ihm ein 7 cm hoher silberner Kelch mit Patene wohlerhalten vor. Diese ist sehr charakteristisch durch die Darstellung einer gleichen Schwurhand über einem Kreuz und der Beischrift in lateinischen Buchstaben: DEXTERA DOMINI.
Über dem Grabe ist jetzt im Gewölbefeld die einfache Inschrift: Udo XVIII ep(iscopu)s in gotischen Minuskeln angebracht,
Ein weiterer Grabstein (R Nr. XIX im Plan) trägt eine Bronzeplatte mit Bischofsfigur. Zu ihren Füßen ein Wappenschild mit Schlange, welche sich um einen Stamm ringelt.
Im Randstreifen ist eingestochen die Inschrift:
Reverendissimus ∙ in ∙ Christo ∙ Pater ∙ ac ∙ Dominus ∙ D.Adamus ∙ Episcopus ∙ Hieropolitamus ∙ Sermi Electoris ∙ Coloniensis ∙ Epi ∙ Hildesiens ∙ Suffraganeus ∙ ex ∙ Consiliaris, Administrator ∙ Mury ∙ Escher ∙ dhis Ord ∙ Bṅdli ∙ obiyt Aō 1663 die 19 Febr. Aetatis Suae ∙ 53 Epatus ∙ Aō 10 ∙ Cuius anima Requiescat in pace.
Ebenfalls 1849 geöffnet, fand sich hier ein auf beiden Seiten mit Christi Leidenswerkzeug ausgestattetes Brustkreuz.
Es ist das Grab des Weihbischofs Adamus Adami, welcher als einer der gewieftesten Diplomaten Deutschlands 1643 als Bevollmächtigter der „retituirten Stifts- und Gotteshäuser in Schwaben“ nach Münster zum Friedenskongreß zog, seit 1652 Weihbischof für Hildesheim und Titularbischof von Hierapolis. Bekannt ist er durch ein Werk über den westfälischen Frieden.
Der Weihbischof selbst ist dargestellt in vollem Ornate; bekleidet mit Humerale, Alba (am Unterarm sichtbar), mit Tunicella (sichtbar am Ellenbogen), Dalmatik und Meßgewand mit der Manipel.
Domdechant Hermann von Werberge:
Ein anderer Grabstein (R Nr. XVIII auf dem Plan) von 1,92 m Länge, 0,75 m Breite und 0,37 m Höhe, gehört dem Dekan Hermanus an.
Es ist der Domdechant Hermann von Werberge, der 1310 dem zum Bischof erwählten Heinrich Graf von Woldenberg in der Dechantenwürde folgte, in zahlreichen Urkunden zwischen 1311 – 1342 genannt wird und im Nekrologium am 29. Januar verzeichnet ist.
Geöffnet wurde das Grab 1849.
Die in gotischen Minuskeln gehaltene Inschrift dieser Grabplatte lautet:
† EST PROCVL A SVPERIS LIS ∙ ET DISCORDIA MORVM †
† VIM TAMEN A JVSTIS PACIVNTVR REGNA ∙ POLORVM
QVANDO ∙ JEJVNANT ∙ ORANT ∙ JVSTI ∙ VIGILANT ∙ DANT
CREDITE ∙ DICENTI ∙ REGNUM ∙ RAPIVNT ∙ VIOLENTI
IN ∙ QVIBVS ∙ INVENTVS ∙ HIC ∙ STRENNVVS ∙ ET ∙ VIOLENTVS ∙
MILITIS ∙ ET ∙ MORE ∙ MAGNO ∙ TENET ∙ ASTRA ∙ LABORE ∙
Dompropst Conrad von Falkenstein
Die Grabplatte R Nr. XX gehört dem Dompropst Conrad von Falkenstein an, gestorben um 1315.
Die Grabschrift ist nicht mehr vorhanden, nach Bertram stand am Gewölbe in gotischen Minuskeln die Beischrift:
Cunradus de valckenstein prepositus.
In der Nische der Ostwand der Kapelle stand ein Altar.