Bildquelle:
- Ansichtskarten
Privatbesitz H.-J. Brand
In der westlichen Vorhalle stehen zwei größere Holzschnitzereien, prachtvolle Arbeiten der Gebrüder Elfen, die als Mönch im St. Michaeliskloster lebten. Die Bildwerke sind 2,70 m hoch; doppelt zusammenlegbar, daher geöffnet 5,60 m breit, von riesigen Abmessungen für Werke solcher Art.
Die Darstellungen, in Lindenholz geschnitzt, unbemalt, der Passion des Herrn Jesus gewidmet, vereinen auf jeder Tafel mehrere Szenen.
Im Mittelfeld Christus am Kreuz; zu beiden Seiten des Balkens die Sonne und der Mond. Zu Füßen des Kreuzstammes Maria und Magdalena sowie die Jünger; seitlich der Hellebardier und der Mann mit dem Essigschwamm auf der Stange. Rechts vorne auf Pferden die römischen Hauptleute.
Im Vordergrunde und links die Umlegung des Kreuzes mit dem toten Heiland, die Waschung der Wunden; darüber oben die Grablegung. Links durch einen Berg die Höhle angedeutet, darüber die Kirche St. Michael. (St. Michael als Erzengel der Wächter der Friedhöfe!). Rechts oben die Auferstehung aus dem Grabe; davor die teils schlafenden, teils flüchtenden Wächter. Im Vordergrund links seitlich die Verspottung; rechts der am Boden liegende ans Kreuz geschlagene Heiland. Im Hintergrund die Grablegung und die Auferstehung.
In den Seitenflügeln, die ursprünglich doppelt ineinander klappenden, sind in je zwei Gruppen angeordnet: links Abendmal und Fußwaschung (Bild), rechts Christus am Ölberg und Petrus haut dem Markus das Ohr ab (Bild). Der rechte Seitenflügel zeigt: die Verspottung (Bild) und die Kreuztragung. (Bild)
Der charakteristische spätgotische Holzschnitt dieser Bildwerke gibt ihnen ihren besonderen Reiz.
Von diesen Künstlern hat Hildesheim leider keine weiteren Werke mehr. Die von ihnen geschnitzten großen Altarflügel für die Dominikaner in St. Paul mit Szenen aus dem marienöleben sind Schaustücke der Cumberland-Galerie in Hannover.
AUSSENTEILE DES "ELFEN-ALTARS"
MITTELSTÜCK DES "ELFEN-ALTARS"
Die Mitte des unteren Lettneraufbaues ziert die Kanzel. Sie ist mit den Reliefdarstellungen des Erlösers, der Heiligen Jungfrau, des heiligen Bernward und der vier Evangelisten geschmückt und trägt an ihrer nördlichen Seitenwand eine Säule, die mit einem bronzenen Adler bekrönt ist, welcher einen Drachen (den bösen Geist) in den Krallen hat. Auf dem Rücken des Adlers liegt das Lesepult.