Aussichtsturm Hildesheimer Wald
Aussichtsturm "Gelber Turm" Galgenberg
Aussichtsturm Tosmarberg
Pulverturm
"Bombe"
"Lilie"
Wasserturm Galgenberg
siehe auch →Türme der Stadtbefestigung
Der Gelbe Turm ist ein Aussichtsturm auf dem „Spitzhut“, einem Teil des Galgenberg - Höhenzuges im Südosten von Hildesheim.
Der Turm wurde 1886 anläßlich des Abschlusses der Aufforstung des Galgenberg-Höhenzuges errichtet. Sein Name leitet sich vom verwendeten Baumaterial ab - es wurden gelbe Backsteine verwendet. Er diente seither den Spaziergängern im Galgenberg als beliebtes Anlaufziel und Aussichtsturm.
Nach vielen Jahren der Nutzung war der Turm baufällig geworden und der Eingang zum Turm abgesperrt. Die Absicht der Hildesheimer Bauverwaltung, den Turm endgültig zu beseitigen, führte 1996 zur Gründung einer Bürgerinitiative – dem Verein zur Rettung des Gelben Turms.
Durch Geldspenden der Hildesheimer Bürger und Unternehmen konnte eine umfassende Sanierung des Turmes erfolgen. Zudem wurde auf dem Turm als Metallkonstruktion eine Volkssternwarte errichtet, die weithin sichtbar ist. Die Sternwarte kann seit dem Frühjahr 1999 unter Leitung der Volkshochschule Hildesheim regelmäßig besucht werden und beherbergt das größte Spiegelteleskop in Südniedersachsen.
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Auf dem 281 m hohen Sonnenberg im Hildesheimer Wald stehend.
1876 pflegten der Turn-Klub Hannover (TKH) und der MTV Eintracht Hildesheim eine gute Freundschaft. Im Spätsommer unternahmen sie erneut eine gemeinsame Wanderung. Das Ziel sollte die höchste Erhebung im Hildesheimer Wald sein, denn dort war „gut tummeln und mehr“. Am Tag der Wanderung blies jedoch kräftiger Nordost-Wind und es regnete. Das brachte die Turner auf die Idee, eine Schutzhütte zu errichten. Der zuständige Magistrat zeigte jedoch wenig Interesse. Also griffen die Sportler zur Selbsthilfe: Zu Fuß liefen sie zum Steinbruch nach Diekholzen, packten ihre Rucksäcke voller Steine und brachten sie hinauf auf den Berg. Das überzeugte den Magistrat dann doch: Am 7. Juli 1881 wurde der Aussichtsturm schließlich freigegeben.
(im Original übernommen)
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Im Jahr 1900 wurde auf dem Tosmarberg durch den Hildesheimer Harzverein ein Aussichtsturm errichtet, welcher 1940 bei einem Orkan zusammenbrach und dessen Fundamente (siehe Foto) heute noch im Gelände erkennbar sind.
Er war 22 m, 3 Stockwerke, hoch und kostete 2506,00 Mark, eine für damalige Zeit hohe Summe für seine Erbauer.
Am 17.6.1900 erfolgte unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Einweihung. Noch in den 30er Jahren hatte man eine kostspielige gründliche Reparatur vorgenommen und dem Turm ein neues Dach gegeben. Eine Werbung des Harzklubs zur Spendung von Geldmittel, die sofort nach dem Einsturz des Turmes 1940 einsetzte, fand starken Widerhall. Trotz der Kriegsjahre kamen über 2000 Mark zusammen. Dann aber kam das bittere Kriegsende und die Hoffnung eines Wiederaufbaus mußte wegen wichtigeren Wiederaufbauten aufgegeben werden.
Der Tosmarberg oder Tosmar (319,9 m ü. NN) ist eine ca. 7 km südlich von Hildesheim gelegene Erhebung des Hildesheimer Waldes. Der Berg befindet sich im Ortsteil Söhre der Gemeinde Diekholzen.
Der Name ist abzuleiten von der nördlich am Fuße des Berges gelegenen ehemaligen Ansiedlung Tossum („Tossumer Berg“), welche am Ende des Mittelalters nach dem Ausbau der Marienburg wüst gefallen ist.
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Der Südöstliche (linke) Turm am Rathaus wurde 1883 beim Umbau des Rathauses als Gegenstück zur (rechte) → Lilie errichtet und bekam die volkstümliche Bezeichnung "Bombe".
Diesen Namen führt der nordöstliche (rechte) Rathausturm. Er gehört zu den ältesten Bauteilen des Rathauses, ist aber mit seinen 2 m starken
Mauern höchstwahrscheinlich noch älter als das 1268 und 1290 errichtete Rathaus. Vermutlich war er Teil der ältesten Ostbefestigung um den Mittelpunkt des Marktes Hildesheim, dem Andreasplatz.
Seinen Namen hat er vermutlich von einem alten Flurnamen, der ein Gelände bezeichnete, auf dem sich einstmals eine Fanggrube für Wölfe, die auch „Lilie“ genannt wurde, befunden haben dürfte.
Eine Zeitlang beherbergte es das städtische Archiv.
Beim Umbau des Rathauses 1883 setzte man als Gegengewicht an die Südostecke einen gleichgroßen (linke) Turm, → die "Bombe".
Der Pulverturm stand am Eingange des Brühls (in etwa auf dem heutigen Grundstück Brühl Nr. 6) und war vormals ein Stadttor.
Der Brühl war eine Vorstadt die seit der Stiftung des Klosters St. Godehard entstand, indem sich dort immer mehr Menschen zwischen dem Kloster und der Stadt ansiedelten. Erst im Jahre 1511 wurde diese Vorstadt in die städtischen Festungswerke mit eingeschlossen. Nichtsdestoweniger wurde das Brühltor jeden Abend geschlossen.
Deshalb betrachtete man die Bewohner des Brühls noch immer als Vorstädter. Sie wurden nämlich nicht in den Rat gewählt und erst 1536 ging man von dieser Gewohnheit ab, indem damals ein Bürger aus dem Brühl in den Rat und einer in den Stuhl "der vierundzwanzig Mann" gewählt wurde. Das Verschließen des Brühltors dauerte dennoch bis zum Jahre 1592 an. Damals wurde es durch einen Ratsschluß vom 16. März eingestellt und im Jahre 1638 wurden die Torflügel abgenommen und im folgenden Jahre am Goschentor aufgehängt.
Den Namen "Pulverturm" bekam das Brühltor lange nach seiner Anlage. Man brauchte in spähten Zeiten den Turm zur Verwahrung des Schießpulvers.
Im Jahre 1519 hätte dieser Umstand der Stadt leicht den Untergang zuziehen können. Der Turm lag voll Pulver, als auf der Neustadt ein Feuer ausbrach und 114 Häuser auf der Wollenweberstraße verzehrte, sowie das sogenannte Schlafhaus bei der Kreuzkirche und das Kornhaus neben dem Dome wie auch die Spitze des Brühlturms in Flamme setzte. Sie brannte
so heftig daß das Blei ihrer Bedachung schmolz und herunter lief. Der Bauverwalter Oldekop leitete die Löschvorkehrungen und beruhigte die Bürger mit der Versicherung, „daß nicht ein Faß Pulver im Thurms sey“ womit er der Wahrheit nicht zu nahe trat, weil eine beträchtliche Anzahl von Fässern sich dort befand. Oldekop mit seinem Sohne, dem nachmaligen Dechant zum Heiligen Kreuz - der uns die bekannten Hildesheimischen Annalen hinterlassen hat -
befand sich ungeachtet der Gefahr im Turm und ein Bürger, dessen Namen uns die Annalisten nicht aufbewahrt haben, wagte sich mit dem Schlauch einer Spritze hinauf und konnte glücklich das Feuer löschen.
Nach der ebenerwähnten Feuersbrunst verlor der Turm auch die bleiernde Spitze und erhielt eine bloße Bedachung „feines“ Mauerwerks. Nach dem siebenjährigen Kriege wurde erst die große Gefahr eines Pulvermagazins mitten in der Stadt erkannt und die Vorrichtung zur Aufbewahrung der Pulvervorräte hinter dem Lappenberge an der Außenseite des Walles angelegt.
Seit jener Zeit stand das herrlich erhaltene Mauerwerk des Turms nur als Denkpfeiler einer früher Zeit und der sukzessiven Erweiterung der Stadt zwischen zwei Straßen deren Verbindung es erschwerte und wurde somit kurze Zeit später abgetragen.
(Im Original übernommen)
Text-Quelle:
Beitraege zur hildesheimischen Geschichte, Gerstenberg 1829, Hildesheim, Bd. 1, S.
Der Wasserturm wurde 1907 für die Wasserversorgung der Villenkolonie am Galgenberg in Betrieb genommen. Versorgt wurde er durch die Ortsschlumpfquelle.
Bildquelle:
- Ansichtskarten
Privatbesitz H.-J. Brand
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