[1] Das alte Kramergildehaus am Andreaskirchhof wird 1422 und 1438 genannt; ein Umbau des Gildehauses wird 1532 erwähnt, wobei den Nachbarn, der Schneidergilde und den Schmieden der druppenfal und Fensterrecht zu erhalten war.
Das Kramergildehaus (Bild) Andreasplatz neben Nr. 3 und Hinterhaus vom Hohen Weg, ist im Grundriß gänzlich umgebaut. Der Aufbau zeigt ein Erdgeschoß mit Zwischengeschoß und zwei Obergeschosse, die sämtlich stark auskragen. Ursprünglich hatte das Erdgeschoß zwei Türen, von denen die rechte direkt zur Treppe nach dem Obergeschoß führte. Die Wände sind ganz in Fenster aufgelöst, die obere Giebelfläche mit Pfannen gedeckt, darin eine Aufzugsöffnung. Über der spitzbogigen Tür steht in gotischen Minuskeln:
Anno ∙ dni ∙ M ∙ cccc ∙ I ∙ xxxii (1482),
über einem spitzbogigen Fenster daneben eine Jünglingsgestalt, auf eine Wage deutend, mit dem Spruchband:
Weget ∙ recht ∙ vn ∙ gelike ∙
So ∙ werdt ∙ gi ∙ salich ∙ vn ∙ ricke ∙
Die Setzschwelle des Mittelgeschosses hat gotisches Laubwerk, die des dritten Geschosses 16 schräg gestellte Schilde mit Wappen. Die Konsolen unter den Obergeschossen und dem Giebel zeigen Figuren, welch sich auf die Bedeutung des Hauses beziehen. Es sind wiedergegeben:
auf der untersten Reihe von links nach rechts: St. Andreas als Schutzpatron des Stadtviertels, in dem das Haus liegt; Heinrich III., Maria mit dem Kinde (die Stiftspatronin), Ludwig der Fromme und St. Johannes Ev. Von diesen ist nur die erste Figur alt; die vier anderen wurden von dem verstorbenen Bildhauer, Professor Küsthardt, ergänzt.
In den Tragkonsolen zwischen erstem und zweitem stocke sind von links nach rechts dargestellt: Ein Pilger mit langem Barte, Christophorus, (Schutzherr der Schiffer, welche für den Kaufmannsstand unentbehrlich sind), St. Jakobus Major (Wallfahrer, Anspielung auf die wanderten Kaufleute), St. Georg (Patron der Reisenden), St. Barbara (Schutzpatronin gegen Blitzschlag, wie auch die hl. Maria).
Unter dem Dache: Nikolaus von Bari (Schutzpatron der Schiffer und Kaufleute, besonders auch der im 12. Jahrhundert in Niedersachsen angesiedelten Flamländer, in Bremen „der hillige Polemann“ genannt), St. Petrus und St. Paulus (Schutzpatrone der Diözese), sowie St. Johannes mit dem Kelche (als Patron der gleichnamigen Bruderschaft der Gilde).
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 117f
Bildquelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 118
[ ] Das 1482 errichtete Gebäude stand an der Ostseite vom Andreasplatz.
An der Fassade konnte man sogenannte „Neidköpfe“ an den Balkenköpfen unterhalb des Giebels betrachten. Sie sollten mit ihrem Aussehen den „bösen Blick“ und Unglück vom Hause fernhalten.
Über der Tür war das Datum Anno dm. MCCCXXXII angebracht, daneben ein Kaufmann mit Waage. Aus seinem Horn in der linken Hand floß ein Spruchband mit: „weget recht un glike, so werdet gi salich un ricke“ . (Wäget recht und gleich, so werdet ihr selig und reich)
Die Setzschwelle im 1. Stock mit Rankenstab, darunter befanden sich Konsolen mit St. Andreas, Heinrich II., Maria mit Kind, Ludwig der Fromme und St. Johannes. Die letzten 4 Bildnisse wurden um 1900 vom Bildhauer Prof. Küsthardt neu gestaltet.
Die Setzschwelle im 2. Stock wurden mit 17 Wappenschilder versehen, wahrscheinlich die von den Gildemeistern jener Zeit. Die Konsolen darunter waren mit kleinen Figuren geschmückt: Einsiedler, St. Christopherus, St. Jakobus, St. Georg und St. Barbara.
Die Balkenköpfe über dem Giebeldach trugen Masken, darunter an den Konsolen folgende Darstellungen geschnitzt: eine unbestimmte, Nikolaus v. Bari, St. Paulus, St. Johannes und St. Petrus.
Am 22.3.1945 durch alliierte Bomber zerstört. Heute befinden sich hier die Rückseiten der modernen Geschäftshäuser vom Hohen Weg.
Text-Quelle:
- Literatur
Das Gebäude stand an der Ostseite vom Andreasplatz. Es war mit 9 Wappen verziert.
Das 1461 als Gildehaus errichtete Gebäude stand an der Ostseite vom Andreasplatz.
[1] Das Gildehaus der Schmiede, Andreasplatz zwischen Nr. 2 und Nr. 3, ursprünglich zum Hohen Weg gehörig, ist im Grundriß (Bild 1) noch erhalten.
Nach vorn liegen ein zweifenstriger Raum, daneben eine kleine Diele, mit Treppenaufgang neben dem Hinterzimmer; dieser heizbar.
Der Keller ist von der Straße aus zugänglich.
Das Häuschen (Bild 2) ist einfach, vier Spann breit, mit einem ganz im Fenster aufgelösten Obergeschosse; die Konsolen sind gotisch.
An der Setzschwelle 9 Schilde, enthaltend Handwerksabzeichen.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 119
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild Bild 1: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 119
Bild 2: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 120
Das 1462 als Gildehaus errichtete Gebäude stand an der Ostseite vom Andreasplatz.
Bildquelle:
- Ansichtskarten
Privatbesitz H.-J. Brand
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