Bäckeramtshaus
Gerber- und Schuhmacheramtshaus
Knochenhauer-Amtshaus (Lapidis)
Knochenhauer-Amtshaus (St. Andreas)
Das Bäckeramtshaus in der Hosenstraße wird urkundlich 1438 erwähnt.
Text-Quelle:
K. Illge; "Hildesheimer Heimat-Kalender 1973"; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; Seite 54
AM MARKTPLATZ
[1] Das Bäckeramtshaus (früher Markt 60/61) brannte 1579 ab. Wieder aufgebaut, wurde es später abgebrochen und durch den jetzigen geschmacklosen Neubau ersetzt (Bild mitte).
Im Erdgeschoß lagen vier Buden mit Scharren für den Brotmarkt.
Text-Quelle : [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 115
Bildquelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Tafel 27 (nach Seite 224
[ ] Die Hildesheimer Bäcker errichteten bereits 1451 ihr erstes Zunfthaus am Marktplatz. Die heutige Form des dreigeschossigen Fachwerkhauses geht auf das Jahr 1825 zurück. Auffällig sind besonders der offene Arkadengang zur Rathausstraße und das mit Backsteinen gefüllte Fachwerk.
Im Bäckeramtshaus befindet sich heute ein Café.
siehe auch: Gerber- und Schuhmacher-Gildehaus
[1] Das Amtshaus der Gerber und Schuhmacher – der Schuhhof – lag in der Rathausstraße Nr. 19 8336/37). Lachner hat den Grundriß des jetzt durch den Neubau der Gebrüder Gerstenberg ersetzten Hauses wiedergegeben.
Es besaß die Braugerechtigkeit und bestand deshalb aus einer großen Diele, in der durch große Luken nach den Böden im Obergeschosses die Braugerste hochgebracht werden konnte. Die Zimmer des Erdgeschosses waren durch Trittstufen zugänglich; die Haupttreppe führte zum Zwischen-(Wohn-) und Ober(Boden)geschoß mit der Darre.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 114f
Dieses in der Burgstraße 1 gelegene Amtshaus (1449) wurde 1906 abgebrochen.
Das Haus, zweigeschossig mit umgebautem Erdgeschoß, zeigte in der Architektur bereits die verkröpften Gesimsleisten, Rollkonsolen und Vorhangbogen in den Fenstern, gehörte also in die Renaissancezeit (16. Jh.) und ist wesentlich jünger als das große Knochenhaueramtshaus.
Charakteristisch an dem Bau ist die weit in die Straße am Stein durch Auskragung bis ins Dach vorspringende Giebelseite. Ein Teil der alten Schwellen und Ständer wurden an dem später hier errichteten Gebäude wieder verwandt worden.
Das alte Türportal nebst Jahreszahl 1573 wurde im Andreasmusem aufgestellt.
Text-Quelle + Bild
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite 113f
Dieses, wohl älter als das große Knochenhauer-Amthaus am Marktplatz, Amthaus lag an der Ecke Burgstraße 1/Am Steine und nannte sich „Lapidis“ bzw. „Auf den Steinen“ oder „Zu St. Martin“. Auch "Martens Kuhfuß" oder "Kleines Knochenhauer-Amthaus" ist eine Uralte Bezeichnung des Amthauses. Das Siegel dieses Amtes zeigte einen Heiligen, der wohl St. Martin sein soll.
Es war auch ein recht ansehnliches Gebäude, das aber in seiner architektonischen Schönheit weit hinter dem Amthaus am großen Markt stand.
Das umgebaute Erdgeschoß war ursprünglich in Erd- und Zwischengeschoß, die bündig übereinander saßen, aufgeteilt. Darüber saß ein sehr hohes, vorgekragtes Obergeschoß, das den großen Versammlungssaal beherbergte. Vorgekragt waren auch die Obergeschosse im Giebel und das pfannengedeckte Steildach an der Traufseite zur Burgstraße hin. Verkröpfte Gesimsleisten, Rollkonsolen und Vorhangbögen in den Fenstern deuteten auf die Renaissancezeit hin.
Das alte Portal des Hauses trug die Jahreszahlinschrift 1573. Das Haus war also 44 Jahre später konstruiert als das Fleischer-Gildehaus am Marktplatz und doch war der Stil derselbe: Gotik mit Renaissancezier. Dieser Stil war in der Zeit von ungefähr 1500 bis ca. 1650 nördlich der Alpen im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ sehr beliebt.
Das Holzfachwerkgebäude wurde bereits im Jahre 1906 abgebrochen.
Text-Quelle:
Bildquelle:
K. Illge, Hildesheimer Heimat-Kalender “Kulturdokumente aus Stein"; Gerstenberg-Verlag Hildes.; 1973, Seite 49f
K. Illge, Hildesheimer Heimat-Kalender “Kulturdokumente aus Stein"; Gerstenberg-Verlag Hildes.; 1973, Seite 51
1541 bauten die Knochenhauer ihr zweites Amtshaus „zu St. Andreas“, das zwischen dem alten Andreanum und der Rats-Münze lag. Ihr Siegel zeigte einen Ochsenkopf. Es wurde also in der gleichen Epoche wie das Amthaus am Markt und dem in der Burgstraße erbaut.
Der Bau wurde 1881 durch einen Brand zerstört.
Text-Quelle:
K. Illge; Hildesheimer Heimat-Kalender “Kulturdokumente aus Stein"; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; 1970, Seite 53
Brauer-Gildehaus
Gerber- u. Schuhmacher-Gildehaus
Kramer-Gildehaus → Gildeh. am Andreasplatz
Kürschner-Gildehaus
Schlosser-Gildehaus → Gildeh. am Andreasplatz
Schmiede-Gildehaus → Gildeh. am Andreasplatz
Schneider-Gildehaus → Gildeh. am Andreasplatz
Weißgerber-Gildehaus
Wollenweber-Gildehaus
"Gildehäuser" am Hindenburgplatz
[1] Das ehemalige Brauergildehaus, Osterstraße 57 (278), ist nicht von der Gilde gebaut, sondern nach dem Vermögensverfall des Bürgermeisters Hermann Sprenger aus den Händen seiner Gläubiger 1558 von ihr für 30 Pfd., 12 Schillinge und 3 Pfg. angekauft worden.
Von den Annalisten als größter Fachwerkbau Hildesheims gepriesen, lag das ehemalige Sprengersche Haus dicht an der Südseite der St. Georgskirche.
Auf der Stadtmauer errichtete die Gilde 1591 ein Hintergebäude als Hochzeitshaus ein.
Das Vorderhaus ist jetzt total umgebaut, die Front verschiefert. Am Hinterhaus ist das als Vignette dargestellte Wappen der Brauergilde angebracht (Bild). Das reichgeschweifte Schild zeigt fünf Kornähren, die Beischrift des in einem hübschen Rahmen mit seitlichen Hermen nebst Verdachung sitzenden Wappens lauten (oben): ANNO DOMINI (unten) 1591.
Das zugehörige Brauhaus der Brauergilde lag Ecke Scheelen- und Rathausstraße (Rathausstr. Nr. 15 (332)) und wurde 1885 abgebrochen.
Mithoff gibt zu diesem hause folgende Notizen: Es bestand aus hohem massiven Unterbau, darüber ein Fachwerkbau. Zwei Steinwappen. In der Scheelenstraße: H. L. 1550 (= Hans Lübben); das an der Rathausstraße mit zwei Knaben als Schildhaltern und der Bezeichnung H. L. 1550 zu den Seiten der Helmzier. Das Haus trug die Inschrift:
Hope vp den Here vnd dv datt gude vnd bliff im lande
Vnd ernere dy redlich. Habe dine lust a Here ze 37 psa.
Buhlers gibt an, daß der Oberbau dieses Hauses von 1488 stammte und 1556 massiv unterfangen wurde.
[8] Das vor 1558 erbaute Gebäude stand in der Osterstraße 58, unmittelbar südlich neben der St. Georgienkirche, also fast gegenüber der Einmündung der Marktstraße.
Die Hildesheimer Brauergilde kaufte 1558 das Haus, das dem Bürgermeister Hermann Sprenger gehört hatte, aus den Händen seiner Gläubiger. Das Gebäude wurde zum Brauergildehaus eingerichtet, das Vorderhaus total umgebaut und die Front verschiefert. Zu dem Hauptgebäude gehörte ein 1591 erbautes Hinterhaus, das als „Hochzeitshaus“, also als Festsaal benutzt wurde.
Am 22. März 1945 wurde das Gebäude im Bombenhagel zerstört.
Text-Quelle:
Bildquelle:
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 116
[8] Hildesheimer Heimat-Kalender-"Kleine Heimat-Chronik"; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; 1958, Seite 85
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 116
[1] Der Kürschnerhof auf der Schenkenstraße wird 1489 erwähnt; ihr Haus auf dem Knipe schon 1452; die Gesellen als piltzergesellen bezeichnet 1455.
Der Kürschnerhof lag ursprünglich am Ende der Eckemeckerstraße, und wurde später in den Kurzen Hagen neben den Hagenbeck verlegt.
[ ] Ein Kürschnergildehaus stand 1441 in der Eckemeckerstraße und eines wird 1452 auf dem Kniepe erwähnt. In einer Urkunde wird ein "Kürschnerhof" 1489 auf der Schenkenstraße liegend genannt.
Text-Quelle:
[1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 119
[ ]
Direkt gegenüber dem Johannes-Hospital in der Dammstraße stand an der Dammtorbrücke das 1595 errichtete Gildehaus mit der Hausnummer 8.
Es war mit verschiedenen Wappen versehen.
1945 wurde es beim Bombenangriff zerstört. Heute steht an der Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus.
[1] Das Wollenwebergildehaus lag am Markt, nahe der Seilwinderstraße; es brennt 1579 ab. Seine genaue Lage ist jetzt nicht mehr zu ermitteln.
[ ] Das um 1572 erbaute Gildehaus, später auch als "Ludowigsches Haus" bezeichnet, ist heute Teil des Hotels „Le Meridien“ und befand sich in der Seilwinderstraße am Marktplatz.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 121
[ ]
Die „Gildehäuser“ mit Ehrenpforte waren wohl die kurzlebigsten Gebäude, die jemals in Hildesheim errichtet wurden.
Am heutigen P. v. Hindenburgplatz wurden für den Besuch Kaiser Wilhelm II. am 31.10.1900 zur Einweihung des Kaiser Wilhelm-Denkmals, Kulissenhäuser aus Holz und Pappe hergestellt. Sie waren mit Fahnen, Girlanden, Wappen geschmückt und im Stil von Fachwerkhäusern bemalt.
Allein für den dreistündigen Besuch des Kaisers wurden 44.442,17 Mark ausgegeben, davon 4554,70 Mark für die Arbeiten an den „Gildehäusern.“
Weitere bauliche Maßnahmen für den Besuch war die „Paradetreppe“ des Bahnhofs.
auch einfach nur "Heringshaus"
Das 1379 erstmals bezeugte Innungshaus der Heringswäscher war an der Hagenbeke gelegen.
Dort wo heute in der Rathausstraße 19 das Verlagshaus des Gerstenbergverlags steht, stand einst eines der beiden Amts- oder Gildehäuser der Gerber und Schuhmacher, der sogenannte "Schuhhof".
1268 erwarb der Rat zum Bau des neuen Rathauses vom Schuhamt deren Marktstände, weil sie "zum gemeinen Nutzen unserer Bürgerschaft von nöten seien", und überließ dafür den Schustern ein anderes Grundstück, eben jenes, auf dem 1539 der später sogenannten "Schuhhof" errichtet wurde.
Da das Haus Braugerechtigkeit besaß, hatte es eine große Diele, in der durch Luken nach den Böden im Obergeschoß die Braugerste hochgebracht werden konnte.
1830 wurde der Schuhof abgerissen.
Text-Quelle:
Beiträge zur Hildesheimer Geschichte; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; 1829, Band 1 Seite 326
K. Illge, Hildesheimer Heimat-Kalender “Kulturdokumente aus Stein"; Gerstenberg-Verlag Hildesheim; 1973, Seite 53
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