Bürgerbotenhäuser
Gemeindehaus
Haus der Ratsherren
Pulverhaus von 1872
Reichsnährstand-Gebäude
Remter
Städtisches Brauhaus
Städtisches Kornhaus
Städtischer Marstall
Syndikushaus am Andreasplatz
Den Briefverkehr der städtischen Kanzlei nach auswärts vermittelten städtische Briefboten. Den Briefverkehr innerhalb der Stadt hingegen verrichteten drei Bürgerboten.
All diese Boten standen dem Rat ständig zur Verfügung und wohnten deshalb auch gleich hinter dem Rathaus in Gebäuden an der Rathausstraße, eben die sogenannten "Bürgerbotenhäuser", die noch bis zur Zerstörung 1945 in der Rathausstraße standen.
Textquelle: Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1922; Band 1, Seite
auch: "Bürgerhaus" genannt; lat.: domus communionis
Mit dem Namen „Gemeindehaus“ wird das erstmals 1217 erwähnte Versammlungshaus der Stadtgemeinde gemeint sein. Es stand wahrscheinlich zwischen dem „Hohen Weg“ und der Andreaskirche.
Es wird nur ein kleines Gebäude gewesen sein und konnte schwerlich die gesamte Gemeinde fassen. Diese werden ihre Zusammenkünfte vermutlich noch lange im Freien, vielleicht unter einer Linde abgehalten haben. Aber die Geschäftsräume für den leitenden Stadtvogt und für den Gemeindeausschuß wird man wohl in dessen Räumen suchen müssen.
1290 wurde es als das "alte Haus des Rats" bezeichnet, was darauf hinweist, das nun bereits am heutigen Marktplatz ein neues, das heutige Rathaus bestand, b.z.w. im Entstehen war.
Quelle: Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1922; Band 1, Seite
Mitte des 13. Jahrhunderts wurden der Einfluß und die Befugnisse des Konsulats immer stärker. Dieses zeichnete sich besonders in der Umbenennung des Gemeindehauses.
Das neu errichtete Haus, welches die Gemeinde für die wachsenden Verwaltungsplätze am heutigen Standort errichtete, wurde nicht mehr als Gemeinde- oder Bürgerhaus bezeichnet, sondern als „Haus der Ratsherren“, also als Rathaus.
Quelle: Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1924; Band 2, Seite
Das Pulverhaus bzw. –turm wurde oberhalb der heutigen Mozartstraße 1872 errichtete. Es diente als Depot für den Sprengstoff der umliegenden Steinbrüche.
Der Reichsnährstand (RNST) war in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus die Gesamtheit der Landwirtschaft, zusammengefaßt in einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft mit der Aufgabe der Gleichschaltung der agrarwirtschaftlichen Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus.
Das Hildesheimer Reichsnährstand-Gebäude stand in der Bernwardstraße.
Nach 1945 befand sich an der Stelle das Schuhhaus Gandecki.
aus dem lat. „redemptio“ = Aufnahme
Remter ist der eingedeutschte Begriff für Refektorium, den Speisesaal eines Klosters.
Das heutige „Remter“ ist der einzig erhalten gebliebene Baurest des doppelgiebeligen Fachwerkbaues der zerstörten früheren Domherrenschenke. Beim Wiederaufbau wurde er in den Wohnneubau einbezogen und umgebaut. Er war der alte Weinlagerkeller der Schenke. Heute ist der Remter ein gern benutzter Raum für Feierlichkeiten.
Das städtische Brauhaus, Ecke Michaelisstraße und Langer Hagen, bestand aus einem hohen, ursprünglich mit zwei Fensterreihen versehenden Unterbau, darüber ein einfaches Fachwerkgeschoß für die Malzdarre usw.
Nach der Michaelisstraße lag der Braupfannenraum, der mit neuen Einrichtungen zu Brauzwecken versehen war, weshalb die Fenster zu großen Langfenstern ausgebrochen waren. Der Bau hatte ehemals zwei Eingänge vom Langen Hagen her.
In der Mitte der Front, nach dem Langen Hagen das Wappen der Brauergilde (ein Schild mit drei Weizen- und zwei Gerstenkörner). Die Inschrift enthielt das Chronostichon:
QVoD DECVS
Vrbs prae Clara stVpet fortVna peregIt
frVCtVs aCCIpIent CIVes
LaetIqVe nepotes
Aufgeslöst: 1750
Das 1750 abgresissende ältere Brauhaus bestand aus einem Vorder- und einem Hintergebäude, letzteres enthielt die Brauanlagen.
Nach Überlieferungen stand am Vorderhaus:
Zoile quid nostros carpis perjure labores
Cum divina tuos vincat patientia morsus,
Mens recta invidiam et virescat vulnere virtus
1595.
Das am neuen Vorderhaus befindliche Wappen war ursprünglich am Hinterhaus angelegt, eine Inschrift darunter lautete:
Mens quia petit, tractat quia palma polentam,
Conus habet plumas, grana sed umbo tegit.
Text-Quelle:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite 70
Das städtische Kornhaus befand sich im 18. Jh. am Pulverturm, dem ehemaligen Brühltor.
Der Ratsmarstall ist der Vorgänger des Ratsbauhof in der Scheelenstraße.
Das 1535 errichtete Haus stand am Andreasplatz 5. Es diente als Wohnhaus des Ratssyndikus und befand sich im städtischer Besitz.
Es war reich geschnitzt mit 2 ganz durchgehenden seitlichen Vorlagen.
Die obere Bilderreihe zeigte: Saturn, Jupiter, Mars, Erde, Sonne, Venus, Merkur, aqua, luna, ignis und aer.
Die untere Reihe zeigte: spes, fortitudo, temperantia, Fides, Wappen der Altstadt, Justitia, Caritas, Prudentia, Patientia.
Im alliierten Bombenhagel von 1945 zerstört.
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