Das Denkmal wurde von Stadt und Fürstentum Hildesheim „Dem Neubegründer des Deutschen Reiches“ gewidmet.
Die Statue Kaisers Wilhelm I. hoch auf Ross mit Germania wurde von Prof.
O. Lessing errichtet und in der Sedanstraße aufgestellt.
Es zeigte Kaiser Wilhelm I. mit Siegeszeichen geschmückt und den Feldherrenstab in der Rechten hoch zu Ross, das schnaubend über einen niedergestreckten Drachen – das Sinnbild besiegter Zwietracht – dahin schreiten. Zur Seite geht Germania. Sie stellte dem Drachen den Fuß auf den Nacken und reichte dem „siegreichen Helden“ die Kaiserkrone.
An der Sockel-Vorderseite standen die Worte: "Dem Neubegründer des Deutschen Reiches." Die Rückseite trug die Wappen von Stadt und Fürstentum Hildesheim.
Die Langseiten des Sockels waren mit Reliefs geschmückt. Das eine stellte Hermann den Cherusker dar, dem seine Krieger die erbeuteten römischen Waffen und Geräte überbringen. Auf der anderen Seite sah man den schlafenden Barbarossa, den ein Bote aus dem Schlaf rütteln will, um ihm die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches zu verkünden.
Am 31.10.1900 wurde es unter der Anwesenheit Kaisers Wilhelm II. feierlich eingeweiht.
Das Hildesheimer Kaiserdenkmal dürfte als eine der hervorragendsten Kunstschöpfungen der Neuzeit angesehen werden. Professor Lessing, der auf ein reiches Leben künstlerischer Tätigkeit zurückblicke, hielt das Denkmal für sein reifstes Werk. Er war sich von vornherein darüber klar gewesen, daß ein schlichtes Reiterstandbild nicht in den Rahmen der altertümlichen Hildesia passe. Der Anblick des reizvollen mittelalterlichen Straßenbildes der Stadt hatte ihn denn auch glücklich inspiriert, daß er ein Werk geschaffen hat, welches würdig neben den Werken Bernwards und anderer kunstsinniger Bischöfe steht, die uns in Alt-Hildesheim auf Schritt und Tritt begegnet.
Lessing schaut in die Vergangenheit zurück, er sieht da den schlimmsten Feind unseres Vaterlandes vor sich, den Drachen der Zwietracht. Daß dieser auf dem Felsen nationaler Einheit zertreten wurde, deutet er in seinem Denkmal mit dem verendeten Ungetüm an, das auf dem Granitfelsen daliegt. Das edle Roß schreitet darüber hin, doch beugt es, von seinem Führer gezügelt, tief seitlich den Hals und schaut schnaubend auf den zerschmetterten Feind. Durch diese (sonst vielleicht anfechtbare) Haltung des Pferdes wird die Reitergestalt des Kaisers zur großartigsten Wirkung gebracht.
Neben dem Roß schreitet die Idealgestalt einer germanischen Jungfrau, welche sich mit der Rechten auf das mächtige Reichsschwert stützt, während die Linke dem siegreichen Helden den funkelnden Lohn seiner Tat, die Kaiserkrone, zeigt.
Die Langseiten des Sockels haben prächtige Reliefs, welche die beiden größten Nationalhelden der germanischen Vorzeit und des Mittelalters zur Darstellung bringen, nämlich Hermann den Cherusker, dem germanischen Krieger die römische Kriegsbeute, Waffen und allerlei Gerät (Hildesheimer Silberfund) überbringen; ferner Barbarossa, den ein Hirtenknabe aus dem Schlafe rüttelt, indem er zugleich nach oben deutet, auf den im oberen Teile des Denkmals dargestellten Vorgang. An der Vorderseite steht die Inschrift: „Dem Neubegründer des Deutschen Reiches“, die hintere Seite schmücken die Wappen der Stadt und Fürstentum Hildesheim. Das verwendete Metall ist Edelbronze, der Granit norwegischer Labrador.
Den Guß lieferte die Gladenbeck’sche Werkstätte bei Berlin.
Die Bronze wurde 1943/44 eingeschmolzen und nicht wieder hergestellt. Heute steht nur noch der Steinsockel aus schwedischem Granit. Es dient heute dem Gedenken an die Kriegsopfer von 1939-1945, vor allem an die Vermißten.
Die Inschrift lautet nun:
„WIR MAHNEN“
Textquelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
H. Cassel, „Führer durch Hildesheim“, F. Borgmeyer-Verlag Hildesheim 1911, Seite
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiser-Wilhelm-Denkmal_(Hildesheim)
Privatbesitz H.-J. Brand
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hildesheim_Kaiser-Wilhelm-Denkmal_(02).jpg
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