Eine nicht zu gering zu veranschlagende Vorbedingung, falls eine Stadt den berechtigten Wunsch hatte, als Verkehrsstadt ersten Ranges angesprochen zu werden, ist, selbst wenn sonst alles vorhanden ist, was fremde, Erholungssuchende und Pensionäre anziehen könnte, eine günstige geographische Lage, worunter heutzutage in erster Linie zu verstehen ist eine im Verhältnis zu den wichtigsten Eisenbahnlinien und zu den wichtigsten Eisenbahn- und Verkehrsknotenpunkten günstige Lage.
Hildesheim kann sich auch eines solchen Vorzuges rühmen. Es liegt im Herzen der verkehrsreichsten Gegend Deutschlands.
In nächster Nähe der Großstädte Hannover und Braunschweig; unweit der besuchtesten deutschen Gebirgsgegenden, in geringer Entfernung von weltberühmten heilkräftigen Badeorten und unmittelbar an den frequentiertesten deutschen Eisenbahnlinien, nämlich an der kürzesten Strecke Berlin – Köln, an der nächsten Verbindung zwischen Hamburg und Süddeutschland, Österreich und Italien und besitzt selbst direkte Verbindung nach Sachsen (Leipzig) sowie nach Halle.
Außerdem führen Linien mit Hildesheim als Ausgangspunkt nach Salzstetfurt, Kreiensen und nach Hämelererwald.
Die Verbindung mit Hannover und Braunschweig wird durch eine große Zahl besonderer Züge hergestellt.
Textquelle: Günther Roeder: "Führer durch Hildesheim"; Verlag F. Borgmeyer; Hildesheim 1919; Seite 77
Das Eisenbahnbetriebsamt, das zum Direktionsbezirk Hannover gehörte, befand sich Anfang des 20. Jh. im Bahnhofsgebäude am Bahnhofsplatz 1.