Die Hildesheimer Theater-Quellen reichen zurück bis ins 10. Jahrhundert.
In der Bischofsstadt wurden im Mittelalter, vornehmlich durch Stiftsschulen und Domschüler, geistliche Spiele aufgeführt. Für das 13. Jahrhundert sind Weihnachtsspiele belegt; für das 14. Jahrhundert das „Bischofsspiel“ und Passionsspiele.
1487 ließ der Rat eine Bühne auf dem Marktplatz errichten. In späteren Zeiten dienten die Paulinerkirche, das Brauhaus und das Rathaus als Spielstätten gedient.1599 berichtet die Stadtchronik zum erstenmal vom Auftritt berühmter englischer Komödianten, welche mit ihren Auftritten den Hildesheimern Shakespeare bekanntmachten. Der 30jährige Krieg unterbrach jedoch, wie im ganzen deutschen Reich - die Entwicklung des Theaters in Hildesheim.
Im 18. Jahrhundert bereisten Schauspieltruppen Deutschland und auch Hildesheim. Denen standen jedoch immer noch keine geeigneten Räumlichkeiten für ihre Auftritte zur Verfügung. Erst 1770 wurde durch den Ratsweinschenken Maximilian Joachim Reuter auf Betreiben des Fürstbischofs Friedrich Wilhelm ein „Schauspielhaus“ eingerichtet.
Nachdem Reuters Sohn Karl Bernhard das Unternehmen erfolgreich zum Zentrum des geselligen Leben der gebildeten Kreise durch Konzerte, Bälle, Redouten, Maskeraden und Theateraufführungen machte, kam dem Theater durch den Tod des Fürstbischofs und Förderer des Theaters schwere Zeiten entgegen. Auch die Gleichgültigkeit des Betreibers und dem Ende der Selbständigkeit des Fürstbistums führte zum Ende dieser Theaterepoche in Hildesheim.
1822 brannte das Theater völlig nieder. Eines erneuten Versuchs Reuters durch einen Neubau des Schauspielhauses ein erneutes Aufleben seines Unternehmens zu erlangen, scheiterte. Das Publikum wandte sich dem Sommertheater „Tivoli“ auf dem Berghölzchen zu, welches bis 1872 bestand. Danach folgten noch einige andere Sommertheater.
Erst 1906 wurde auf Betreiben einiger Hildesheimer Bürger und der Gründung der „Theater-Aktien-Gesellschaft“ kam neues Leben in die Theaterlandschaft Hildesheims. Am 2.10.1909 wurde das „neue, glänzend eingerichtete, mit alles erdenklichen Komfort der Neuzeit versehene Stadttheater“ eröffnet.
(Im Original übernommen)
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J.P. Nebelung, Allgemeiner Heimat-Kalender 1973, Gerstenberg-Verlag Hildesheim, Seite 107f
Der Ausgang der Schlacht bei Soltau 1519, in dem Bischof Johann IV. gewann, wurde durch ein Fastnachtspiel, dem sogenannten „Scheve Klot“, gefeiert. Dieses wurde an die Wand des oberen südlichen Domkreuzganges gemalt und durch Beischriften erläutert. 1888 fand man Reste dieser charakteristischen Malerei wieder vor. Reizvoll sind diese durch die Stellung der Figuren und ihre Tracht.
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Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite 25
Die Kunstdenkmäler der Provinz
Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite
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Renata ist die Titelheldin nach der gleichnamigen Versdichtung von Julius Wolff (1892), die in Hildesheim spielt.
siehe Ansichtskarten: Renatabrunnen
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