Bürgerweinschenke
Continental Bodega
Krehla
Ratsweinkeller
Ratsweinschenke
Sternkeller
Weinstube Knippenberg
Das Gebäude wurde 1622 zur Zeit der Hochrenaissance errichtet und stand im Hohen Weg Nr. 35.
Es wurde 1945 bei der Bombardierung Hildesheims zerstört.
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
O. Beyse, „Hildesheim“, Deutscher Kunstverlag, Berlin 1926; Foto 70
Weinschenke/-handel in der Almsstraße 2.
Bildquelle:
- Ansichtskarten
Privatbesitz
H.-J. Brand
1853 hatte der Ur-Urgroßvater der letzten Betreiberin, Christian Meyer, mit einer Sommer-Gartenwirtschaft bei seiner Gärtnerei auf dem Krehla den Grundstein gelegt. Der Krehla war damals noch weitgehend unbebaut. Christians Sohn Fritz erweiterte den Betrieb, dessen Sohn Fritz-Georg machte um 1900 den Schritt zur eigenen Obstweinkelterei und baute ein großes Gasthaus am Krehlateich mit Restaurantbetrieb im Erdgeschoß, Veranstaltungssaal und Clubzimmern im zweiten Geschoß und Fremdenzimmern im dritten. Am 1. April 1911 wurde im Garten des „Krehla“ von den Moritzberger und Hildesheimer Gemeindevertretern die Eingemeindung Moritzbergs gefeiert. Ab 1930 wurde der Krehla-Teich neben dem Gasthaus zugeschüttet; seine Reste waren noch nach 1945 sichtbar.
Fritz-Georgs Sohn Karl Meyer übernahm den Gastronomiebetrieb 1935 in vierter Generation. Am 22. März 1945 wurde der Gasthaus-Neubau der Jahrhundertwende durch Bomben total zerstört. Karl Meyer baute ihn nicht wieder auf, sondern richtete im unzerstörten Natursteinbau, dem Stammhaus des „Krehla“, zwei Weinstuben ein. 1953 wurde zum 100-jährigen Bestehen zwischen Vorraum und Weinstube ein Buntglasfenster mit Darstellungen von Hildesheimer Originalen wie dem „Hamburger Willem“ und der „Harfenjule“ eingebaut. Der große Kaffeegarten (3. Ansichtskarte) im Bereich des späteren Parkplatzes auf der Ostseite der Moritzstraße wurde noch bis 1963 bewirtschaftet.
Ende November 2009 hat der „Krehla“ geschlossen, die Moritzberger Obstweinschenke an der Moritzstraße. Sie war die älteste im Familienbesitz erhaltene Gaststätte Hildesheims.
(Im Original übernommen)
ANSICHTSKARTEN
WERBUNG
Text-Quelle:
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- Ansichtskarten
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S. Brand, Moritz vom Berge - „Krehla nach 156 Jahren geschlossen“, Nr. 202, 2/2010
Privatbesitz H.-J. Brand
Kurzer Führer durch Hildesheim; Druck u. Verlag Gebr. Gerstenberg; Hildesheim 1909; Seite 28
Der Ratsweinkeller, oder auch nur "Ratskeller" genannt, befindet sich im Keller des Rathauses. Nicht zu verwechseln mit der Ratsweinschenke in der Oberngünne.
Text-Quelle:
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- Ansichtskarten
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Privatbesitz H.-J. Brand
[1] Geschichte:
Der Weinkeller des Rates, schon 1458 erwähnt, wird 1482 gelegentlich der Entgegnung des Rates auf Klagen des Bischofs Berthold von 1482, genannt, wo auf das Maß Bezug genommen wird; er lag am Markte (1496, winkelre bi dem markede) und wurde z.B. in diesem Jahre ein Stück malvasier/malmese (Würzwein) und ein Stück spanischer Wein (basterdes) für 47 Rh. Gulden verkauft.
Die Lage des Ratsweinkellers ist durch eine Urkunde festgelegt.
Er muß schon 1570 auf dem hohen Weg gelegen haben, denn Jost Lüdecke verkaufte damals sein zwischen diesem und dem Besitze Christophs von Hagen gelegenes Haus mit Pfanne, Braugerät und Zubehör, gegenüber der Ovelgünne an Henni Arneken. Diese Ovelgünne genannten Häuser (früher Nr. 364 – 357, jetzt Hoher Weg 1 – 3; lagen zwischen Marktstraße und Ratsapotheke, der Weinschenke gegenüber.
Der Bau der jetzigen Ratsweinschenke hatte demnach schon einen Vorgänger.
Das Amt des Weinkellers wird schon 1494 genannt; zwei Weinherren (aus dem Rate) 1496; 1451.
Im Jahre 1802 wurde das Weinmonopol der Stadt aufgegeben, die Schenke an Private verpachtet und 1830 vom Gutsbesitzer Lüntzel für 2850 Rthlr. Gekauft.
Das Haus wurde 1885/86 umgebaut.
Beschreibung:
Die Ratsweinschenke (Kochsches Haus), Hoher Weg 35 (Nr. 1804).
Über dem massiven Kellergeschoß aus Rustikquadern erheben sich vier Fachwerkgeschosse. Die Ständer des Untergeschosses sind mit hermenartiken Figuren, die der nächsten Geschosse mit Kandelabersäulen, des obersten wieder mit kleinen Hermenpfosten, die Brüstungsfelder mit Flachschnitzerei geziert. Das ehemalige Haus war in der Stockwerkshöhe interessant abgestuft. Das jetzige Haus ist ganz umgebaut, die Holzarchitektur der Obergeschosse unter Veränderung der Fensterhöhen beim Neubau wieder verwandt. (siehe Bilder unten)
Ursprünglich lag die Schenke selbst im hohen Untergeschoß; eine Tafel im Brüstungsfelde des I. Stockes zeigte die Inschrift:
CVRA PATRVM PATRIAE VT RVITVRAS ESSE PRIORES
VIDIT SVBLATIS ILLIS HAS ECCE REFECIT
AEDES VT VINA IN FERIVS FRVMENTA SVPERNE
CIVIBVS AC ALIIS MVLTOS SERVENTVR IN VSVS.
Zu Deutsch: Als die sorgsamen Väter der Stadt sahen, daß das alte Haus einstürzen werde, ließen sie an dessen Stelle dieses neue errichten, damit in den unteren Räumen die Weine, in den oberen das Getreide, den Bürgern und auch anderen zu mancherlei Nutzen aufbewahrt würde.
Von ganz besonderem kulturhistorischem Werte ist der Schmuck der Brüstungsfelder dieser Fassade. Die des ersten Stockes zeigen in zehn Feldern Vorgänge aus Weinbau und Weinbereitung:
1. Die Weinernte; 2. Der Rebenbau und Anlage des Weinbergs; 3. Das Reifen der Trauben (Herbst); 4. Pflege des Weinstocks; 5. Die Kundschafter (Trauben am Tragstock), die bekannte Bibelszene; 6. Frau bietet einem Engel Weintrauben an (?); 7. Zusammentreten von Trauben in der Bütte; 8. Keltern; 9. und 10. Weintrinker.
Im zweiten Stocke sind dargestellt zehn Szenen aus dem Leben des Herkules:
1. Herkules mit der Echse; 2. Herkules mit den Schlangen (liegen in einer Wiege, er schlägt eine Decke darüber); 3. Kampf mit dem Panther; 4. Kampf mit der Hydra (mehrköpfige Schlange); 5. mit dem Eber; 6. mit dem Einhorn; 7. mit den Vögeln; 8. mit dem Zentaur; 9. mit dem Stier und 10. mit dem Hund.
Im dritten Geschoß bestehen die Gesimse aus Konsolen mit Schuppenmotiv, das Brustgesims ist als Platte mit Blattfries darüber gebildet, die Füllungen der Postamente tragen Flachornamente.
Die Brüstungen sind durch die bekannte Darstellung der Lebensalter geziert. Vielleicht sind diese Szenen entsprechend den Holzschnitten Tobias Stimmers: „Die Lebensstufen des Weibes und Mannes“ geschnitzt.
Diese lauten:
X jor ein Kind:
XX jor ein Jüngling:
XXX jor ein Mann:
XXXX jor wolgetan:
L jor stillestan:
LX jor mer weis:
LXX jor ein Greis:
LXXX jor mer weis:
XL jor der Kinder Spott:
C jor gnad dir Gott:
Dargestellt:
spielende Kinder.
Reiter.
Mann und Frau.
Familienleben; an einem großen Bauerntisch sitzen Männer und Frauen im Gespräch.
Gespräch eines Mannes mit einem alten Greis.
Alter Mann mit einem Hunde spielend.
Ein alter Mann, von einer Gans geführt (letztere deutet sonst auf das LX. Lebensjahr der Frau).
Alter Mann mit Kindern spielend.
} Diese beiden letzten vereinigt in der
} Darstellung des Todes mit einer Sense.
[-] Die Ratsweinschenke oder später auch das "Kochschse Haus"- nicht zu verwechseln mit dem Ratsweinkeller - an der Oberngünne 35 (Hoher Weg) wurde an der Stelle ihrer Vorläuferin, die dort 1567 bis 1570 auf dem Grund eines früheren Bürgerhauses gestanden hat, 1612 erbaut.
Aus dem letzten Drittel des 16. Jh. stammten auch die großen Kellerbauten, in die der Rat die Weinfässer lagerte.
Am Haus befanden sich 10 Darstellungen aus dem Leben der Bürger.
Man sah ihn als Knaben mit einem Mädchen, als Jüngling mit einem feurigen Pferd, als Mann in seiner Wohnung und schließlich kam im letzten Bild der Tod zu dem am Bett sitzenden Greis.
Am 22.3.1945 wurde sie durch alliierte Bomber zerstört.
Die Keller sind heute noch erhalten. Ihr Eingang befindet sich jetzt in der Altstädter Stobenstraße. Sie beherbergen seit 1949 die Gaststätte „Old Inn“.
(im Original übernommen)
FOTO/BILD
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 65ff
1) Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite 64 (Figur 32)
2) Stadtarchiv Hildesheim
Im untersten Geschoß des Altstädter Rathauses befand sich schon um 1300 ein Weinkeller, der wohl einen eigenen Schank besaß, und 1379 dazu noch einen Bierkeller, der „Sternkeller“, wie er vermutlich nach einem Wirtshauszeichen hieß. Als hier seit etwa 1450 namentlich das schwere Einbecksche Bier verzapft wurde, bekam er dann den Namen „Einbecker Keller“.
1893 wurde er zusammen mit anderen Teilen des Kellergewölbes zum "Rats(-wein)keller" ausgebaut.
Die Weinstube befand sich in der Rathausstraße 17a. Es handelte sich um das "Geschäftshaus und Weinprobierstube" der Weingroßhandlung des Ed. Knippenberg.
Text-Quelle:
Bildquelle:
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Privatbesitz H.-J. Brand
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