Brotversorgungsverein
Hildesheimer Blindenmission
Kinderbewahrverein
Spendebrot
Während der Jahre 1816 und 1817 verschärfte sich durch schwere Mißernten die wirtschaftliche Lage bedenklich. Die Stadt kaufte für 4000 Taler Korn und Erbsen ein um für alle Fälle gerüstet zu sein.
Diesen Vorrat stellte sie 1817 den „Brotversorgungsverein“ zur Verfügung, der an mehr als 1000 Familien und Einzelpersonen billiges Brot abgab.
Text-Quelle:
Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1924; Band 2, Seite
Die Hildesheimer Blindenmission e.V. (kurz HBM) ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Hildesheim. Die Organisation wurde 1890 von Luise Cooper als Hildesheimer Missionshilfeverein gegründet und ist damit die älteste deutsche Blindenmission überhaupt.
Satzungszweck des Vereins ist es, jungen blinden Menschen neben einer umfassenden Ausbildung ein Leben in christlicher Gemeinschaft zu ermöglichen.
In den ärmsten Regionen Südostasiens will die Mission blinde Kinder und Jugendliche, denen medizinisch nicht mehr zu helfen ist, so fördern, daß sie die in ihnen angelegten Fähigkeiten entfalten und ein menschenwürdiges Leben führen können. Die HBM betreibt zu diesem Zweck Blindenausbildungswerke und unterstützt augenärztliche Dienste in Südostasien, in den Ländern China, Hongkong, Taiwan, Indonesien, Philippinen und Birma/Myanmar. Finanziert wird die Arbeit ausschließlich durch Patenschaften und Spenden.
Die Gründe, daß die Mission nur in Asien und nicht weltweit agiert sind folgende:
- Blindheit ist dort wegen mangelhafter Hygiene und fehlender medizinischer Vorsorge viel weiter verbreitet
- Blinde Kinder gelten als Unglück und werden oft versteckt oder zum Betteln angehalten
- Sie haben kein Recht auf staatliche Förderung und Ausbildung
Text-Quelle:
1877 wurde der Verein gegründet. Mit Unterstützung der Stadt schuf er vier Kinderbewahranstalten, in denen ärmere Kinder von drei bis sechs Jahren tagsüber beaufsichtigt wurden.
Für die schulpflichtigen Kinder sorgten zwei Kinderhorte und für die Säuglinge und Kinder unter drei Jahren die 1911 errichtete Krippe mit Säuglingsheim, an welche zugleich eine Mutterberatungsstelle im Interesse der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit angegliedert war.
Das „Spendebrot“ wurde in Notzeiten und bei Lebensmittelteuerungen vom Rat der Stadt an Arme und Notleidenden verteilt.
Text-Quelle:
Johannes Heinrich Gebauer, „Geschichte der Stadt Hildesheim“; A. Lax-Verlag Hildesheim, 1924; Band 2, Seite
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