Das Marktprivileg unterstellte einen Ort in feierlicher Formen dem besonderen königlichen Schutz und öffentlichem Recht, verbürgte die Sicherheit der Straßen für den wandernden Kaufmann, der sich dorthin zum Markt begab, und gab auf diese Weise auch für die einheimische Bevölkerung gefestigte Grundlagen für ihre Wirtschaft.
Anfangs waren solche Märkte wohl meistens an bestimmte Termine gebunden, wie z.b. noch 1226 auf Hildesheims Neustadt geschah, dem ein freier Markt für das Fest ihres Kirchenpatrons St. Lamberti bewilligt wurde.
In der Hildesheimer Altstadt wurden die Märkte bis um 1900 um die hohen Kirchenfeste abgehalten, so um Mariae Empfängnis (25. März), um den St. Johannistag und um Michaelis.
Erst in der folgenden, wirtschaftlich fortgeschrittenen Zeit entstanden die „Wochenmärkte“ und „tägliche Märkte“.
Holzmarkt
Lutkemarkt
Molkenmarkt
Neustädter Markt
Pferdemarkt
Schuhhof
Schweinemarkt
Wollmarkt
Weitere Märkte befanden sich auf dem großen Marktplatz vor dem Rathaus. Teile des Marktes wurden wie folgt bezeichnet: Brotmarkt (1195), Milchmarkt und Fischmarkt.
Text-Quelle:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2,
Seite 11
Der Markt befand sich am Platz vor der Altpetriestraße.
Im 19. Jahrhundert (1940) erscheint diese Bezeichnung für den bisher schlicht Platz benannte Kreuzung.
Text-Quelle: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, Seite 11
Um 1300 wurde der heutige Andreasplatz als "Lutkemarkt" bezeichnet.
Die Verbindung der Marktstraße zur Almsstraße (auf der Breitensode; siehe Hoken) hieß bis 1862 Molkenmarkt, als Verkaufsstätte für Molkereierzeugnisse.
Text-Quelle:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1911, Band II, Heft 4, Teil 1,
Seite 11
siehe auch → Neustädter Markt (Straße, Geschichte + Beschreibung)
[2] Obwohl der Markt der Neustadt erst 1893 offiziell den jetzigen Namen erhielt, hat er für den Teil nördlich der Lambertikirche im Volksmund schon lange bestanden, wie eine Erwähnung von 1609 und die Nennung im ältesten Adreßbuch von 1827 sowie auf dem Stadtplan von 1840 bezeugen.
Der südlich der Lambertikirche gelegene Teil, der 1320 als Lamberti-Kirchhof bezeichnet wird und sich als Name bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts erhalten hat, führte später bis zur einheitlichen Benennung im Jahre 1893 auch den Namen Lambertsplatz, zu dem auch die Häuser gehörten, die später zur Goschenstraße geschlagen wurden.
(Im Original übernommen)
Text-Quelle:
[2] A.J. Knott; „Straßen, Wege, Gassen und Plätze in Hildesheim“; Gerstenberg Verlag; Hildesheim 1984; ISBN 3-8067-8082-X
Der Pferdemarkt Hildesheim - gelegen auf dem Platz zwischen Scheelen-, Juden- und der Schuhstraße, heute gekennzeichnet mit dem "Blauen Pferd" - wird erstmals in einer Urkunde vom 14. Juli 1358 als ,perdemarkede’ erwähnt. Bis etwa 1900 wurde hier mit Pferden gehandelt. Spätestens 1406 ist der Platz ganz oder teilweise gepflastert worden, wie die Kämmerei-Rechnungen des Hildesheimer Rates ausweisen. 1414 und 1425 werden Unratsbeseitigungen ....unde den perdemarkede einigenden.... erwähnt und 1427 errichten Zimmerer einen Verschlag.
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