Das Abzählen leitet das Haschen (Fangen) oder Versteckspielen ein. Wer z.B. beim Abzählen bis 13 diese Ziffer erhielt, muß kriegen.
Beliebter sind Abzählreime:
„Enne, wenne, wöier weg“
"1, 2, 3, 4, 5,
Strick‘ mir ein paar Strümpf,
Nicht zu groß und nicht zu klein,
Sonst sollst du der Haschmann sein."
„Ich und du, Müllers Kuh,
Müllers Esel, das bist du."
"1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
Wo ist unsre Katz geblieben?
Heute morgen ging ganz leise
Sie zur Mausjagd auf die Reise.
Ach, da kommt sie ja gegangen,
Aber sein hat nichts gefangen.
Dumme Mieze, bleib zu Haus,
1, 2, 3, 4 – du bist aus."
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Zur Pflockflötchenherstellung klopfen die Jungen mit der Messerschale auf die Rinde von Weiden oder Kastanienzweigen, bis das weiche Kambium zerstört ist und die Rinde vom Pflock abgezogen werden kann. Dabei werden Reime gesungen. Ist das Sprüchlein beendet, mußte das Röhrchen abziehbar sein. Wir bringen zwei dieser Klopfreime:
"Klappe, Klappe, Piepen.
Woll‘ ne Piepe kloppen.
Kam ne oalle Hexe
Min‘ n stumpen Meste,
Kopp ab, Beine ab,
alles, wat der annesatt."
"Flitschepeupe wutte gahn,
Eck will deck up de Dürn slahn.
De Dürn sall deck stärken,
De Roabe sall deck fräten.
Fleitschepeupe, bist du balde
fe – e – e – rtig?"
Text-Quelle:
- Literatur
M. Brinkmann, "Alte Hildesheimer
Kinderspiele", Verlag Westermann, Braunschweig 1920, Alt-Hildesheim, Heft 8, Seite 45f
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