[1] Die älteste Anlage dieses Andreasplatz 21 (früher Nr. 1774-77) liegende Spitales wird 1270 erstmals als domus hospitalis infra civitas erwähnt, erhält als Stiftung gemeinsam mit dem Katharinenhospital (domus leprosorum) 15 Morgen Land und beide Hospitäler später 1293 als Vermächtnis auch das Wohnhaus des Volcma vom Hause und seine Ehefrau Gertrud. 1311 als juxta cimiterium sancti Andreae belegt, empfängt das Spital 1324 zehn Schilling Rente aus der Münze.
1334 wird die Anstalt „an de ere goddes unde de werdichkeit des heylighen gheistes mit guder lude hulpe unde mit eren almosen“ neu gegründet. Der Rat erläßt hierzu ein neues Statut, aus dem folgendes wiedergegeben sei:
„Dar men scal in draghen arme seken (Kranke), de dar likghen uppe deme kerkhove (d. i. in dem seitherigen Spital auf dem Andreaskirchhofe) unde uppe den straten ane (ohne) herberghe, de scal men darinne spisen, herberghen unde laven also lange went (bis) se sterven eder to reke (gesund) werden“.
Hinterlassenschaft Verstorbener verblieb dem Spital, geheilte erhielten einen Pfennig (penningh) Zehrgeld.
Gleichzeitig wurde das Katharinenhospital und das ältere mit dem neuen vereinigt; die Brüder sollten graue Kutte (grawe klet) und darüber ein rot eingefasstes Kreuz (rod besloten crutze) tragen.
Johannes von Bettmar (Johannese van Bethmere) wird als Hausmeister nebst zwei rechtschaffenen Leute (bederve man user borghere) aus der Bürgerschaft als Gehilfen eingesetzt. Vortmer wird als Priester eines zu errichtenden Altares bestellt, „mester Albrecht van sentte Andreas“ und „her Conrad van Arberghe“ (Ahrbergen) werden als Wohltäter bezeichnet.
Über die Pfründe (provende) und ihre Inhaber erlässt der Rat 1391 weitere Statuten, 1455 werden sie auf sechzehn vermehrt. Ein Dechant Johann von Holthusen am Bonifaciusstifte in Hameln stiftete 1459 ad hospitale Sancti Spiritus construendum et in co altare sancte Trinitatis sive perpetuam viccariam 900 Mark Lübisch, aus welcher Summe anscheinend auch nachher der Aufbau des Obergeschosses hergestellt wurde.
1489 wird „to dem buwe des sulven hilgen Geistes“ für 4 rh. Gulden und 24 Schillinge eine wieder käufliche Rente gestiftet, welche zum ewigen Lichte usw. der Kapelle dient. Das Licht sollte „alle nacht berne in der lucernen (Lichtstock ?), de de testamentarien in der capellen des hilgen Geistes dorto hebbet uthgebuwet lathen“. Demnach wurde damals auch für die innere Ausstattung der Kapelle gestiftet.
Das Spitalgebäude wurde wegen Baufälligkeit vom Kuratorium im Auftrage des Amtmannes von Steuerwald an Tischlermeister Flöge verkauft, von diesem ging es an die Stadt. 1854 übernahm es der Eisengießereibesitzer J. H. Kattentidt, mit der Bedienung, das nach 30 Jahren der am Fegefeuer (Andreasstraße) liegende Teil des Gebäudes in Länge von fünf Fuß zur Verbreitung dieser Straße abgerissen werden sollte. Der neue Besitzer setzte zunächst das baufällige Haus in Stand und richtete eine Maschinenfabrik darin ein. 1882 erschien sodann Lachners Buch „Die Holzarchitektur Hildesheims“, in welchem der Wert des Gebäudes für die Geschichte der Holzarchitektur dargetan wurde.
Die Publikation sowie der großen Opferwilligkeit des Besitzers, der 1883 das ganze Haus in der Front wiederherstellte und die alte Bemalung der Windbretter durch Maler Feddeler erneuern ließ, ist die Erhaltung des Gebäudes in erster Linie zu danken.
Nachdem der jetzige (1911) Inhaber des Hauses, Herr Fabrikant Carl Ernst Kattentidt, von 1884-91 für die Weitererhaltung des von der Stadt seinerseits nicht verkauften Bauteiles (fünf Fuß der Front, von der Ecke gerechnet) Reugeld gezahlt hat, wurde es ihm ermöglicht, den genannten Bauteil für 3000 Mark (d. i. 1800 Mark für einen Quadratrute) zu übernehmen und so das Haus unversehrt zu erhalten; eine im Interesse der Denkmalpflege mit Dank zu begrüßende Opferwilligkeit.
[1] Das nach einer neuen Inschrift in den Füllbrettern im Unterbau von 1334, im Aufbau des ersten Geschosses von 1459 stammende, 1883 wieder hergestellte Gebäude des Andreashospitals (Bild rechts) hat ein massives Untergeschoß nebst einem durch figurentragende Konsolen auskragenden Fachobergeschoß und stellt als solches ein typisches Bauwerk der Gotik dar.
Der Grundriß (Bild 1 unten) des Baues ist sehr eigenartig.
Nach der Straße liegt links an einer Durchfahrt ein zweifenstriger kleiner Raum nebst Zwischengeschoß, wohl die ursprüngliche Wohnung des Hausmeisters. Die Kapelle rechts von der Torfahrt geht durchs Zwischengeschoß und war mit einer sinnreich aufgehängten Bretterdecke geziert. Der Raum hat einen besonderen Eingang und zwei seitliche Spitzbogenfenster in der Front; ein höher liegendes Doppelfenster nach dem kleinen Gäßchen, dem Vegefüer (Fegefeuer) (1479 durchbrochen). An diesem Gässchen (jetzt Andreasstraße) liegt der eigentliche Krankensaal, ein ursprünglich dreistöckiger Bau, mit seitlichen kleinen Kojen, die durch einen Mittelgang zugänglich waren. Jetzt sind alle Zwischenwände ausgebrochen.
Lachner hat Seite 20 seines Buches die Anlage genauer beschrieben und rekonstruiert. Danach lag zunächst der Kapelle eine große durch Erd- und Zwischengeschoß gehende Halle. Dahinter lag noch etwa um 1840 ein mit Einbauten versehener Raum aus kleinen Kojen (Zimmerchen), die in Bild 2 unten links unten im Schnitt C-D punktiert eingezeichnet sind. Es lagen demnach nach dem Hofe sechs geschlossene Kojen, nach der Straße war der Raum durch schmale Zwischenwände geschieden, zwischen beiden lag der Gang.
Im Zwischengeschoss lag der Gang jenseits der Mittelpfosten, also über den Kojen der Hofseite, nach dem Gäßchen aber ein mit einem Geländer abgeschlossener Flur, ähnlich dem Martinispital (Bild 1, links oben Grundriß I. Stock).
Näheres über die ursprünglichen Einzelheiten des Einbaues ist jetzt (1911) nicht mehr feststellbar.
Die Ansicht nach dem ehemaligen Andreasfriedhofe (Bild links) gibt im Aufriss die schon im Grundriß besprochene Raumteilung deutlich wieder. Besonders eigenartig wirkt das niedrige Zwischengeschoß links von der Torfahrt. Das Obergeschoß ist in 13 Feldern durch starke, am Fuße verstrebte Pfosten geteilt, deren weit ausladende Schwelle durch Knaggen mit geschnitzten Figuren abgestützt wird.
Die Figuren sind aus dem vollen Holze der Knaggen geschnitten. Die Schwelle zeigt über jeder Stütze ein ausgestochenes Feld mit kleiner flach gehaltener Kopfzier; rechts und links ist schräg abgesetzt das Profil, aus Schrägen, Hohlkehlen und halbrundem Stabe nach der Untersicht herumgeführt (Bild 3 unten).
Der Zyklus der Figuren hat eine symbolische Bedeutung. Sechs von ihnen stellen Heilige aus dem Kreis der vierzehn Nothelfer dar (St. Christophorus, St. Georg, St. Blasius, St. Barbara, hl. Katharina, St. Margareta) während Maria Magdalena die Reue und Buße, die hl. Agnes die Unschuld versinnbildlichen. Die übrigen Figuren beziehen sich auf allgemeine Sinnbilder, so die beiden Schutzpatrone der Stadt, St. Bernward und St. Godehard, die zwölf Apostel usw.
Die Namen der Heiligen der oberen Reihe lauten:
Godehard, Magdalena, Christophorus, Ursula, Georg, Agnes, Anna Selbdritt, Hedwig, Blasius, Barbara, Nikolaus von Bari, Katharina, Margareta, Bernward.
Die der unteren Reihe:
Judas, Thaddäus, Bartholomäus, Jakobus minor, Simon, Johannes, Andreas, Maria mit dem Jesuskind, Christus, Petrus, Paulus, Jakobus Major, Philippus, Matthias.
Die Windbretter zwischen den Konsolen sind neu gemalt (1883) durch Maler Feddeler mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte des Herrn; wiedergegeben sind folgende Szenen:
Gethsemane, Gefangennahme, Verhör vor Pilatus, Geißelung, Kreuzigung*, Grablegung*, Auferstehung*, Frauen am Grabe*, Christus in der Mandorla, von den Tiersymbolen der vier Evangelisten umgeben*.
Nach Lachner (S. 35) waren diese Bretter in Kontur der Bilder mit Metallfarbe gemalt, so daß diese schließlich fast ein Zentimeter über die verwitterten übrigen Holzflächen hervorragten. Erhalten hatten sich zurzeit der neu Bemalung von ursprünglich 23 nur acht (fünf davon oben mit * bezeichnet).
Die Fenster im Unterbau – links vom Torweg – sind anscheinend neu, mit geraden Stürzen; der spitzbogig geschlossene, mit Hohlkehle und Schrägen profilierte Torweg hat ein modernes Tor. Die Fenster der Kapelle nach dem Andreasplatze haben mittelgotisches Maßwerk (Dreiecke als Passform); die der Andreasstraße Sturze aus einem Stück (Bild rechts).
[8] Das Hospital wurde 1334 (als Nachfolgeinstitut des Andreashospital) am Andreasplatz 21 als Sühnestiftung der Bürgerschaft für die brutale Mordbrennerei in der holländischen Kolonie am Dammtor, der Dammstadt im Jahre 1132 errichtet.
Im Gegensatz zum Martini-Hospital wurde es als "der große Heilige Geist" – Hospitale vovum sancti Spiritus juxta cimiterium sancti Andreae - bezeichnet.
Seit 1854 diente das Gebäude als Eisengießerei der Firma Kattentidt. 1883 wurde das Gebäude renoviert.
Es bestand aus einem steinenden Unterbau mit einem spitzbogigen Torweg aus dem Jahre 1334. Das Obergeschoß als Fachwerk errichtet, wurde im Jahre 1459 hinzugefügt. Es kragte über das untere Geschoß hervor.
Unter dem Dachvorsprung befanden sich 14 Konsolen mit folgenden Heiligenbildern: Godehard, Magdalena, Christopherus, Ursula, Georg, Agnes, Anna Selbtritt, Hedwig, Blasius, Barbara, Nikolaus von Bari, Katharina, Margaretha und Bernward.
Die Windbretter zwischen den Heiligen waren mit alten Mustern bemalt. Die Setzschwelle enthielt über den Balkenköpfen flach ausgestochene Köpfe.
Die untere Konsolenreihe trug, ebenso wie die obere, kleine Figuren und zwar von links an: Judas, Thaddäus, Bartholomäus, Jacobus minor, Simon, Johannes, Andreas, Maria mit dem Christuskind, Christus, Petrus, Paulus, Jacobus major, Thomas, Philippus und Matthias.
Die Windbretter dazwischen wurden 1883 vom Maler Feddeler mit biblischen Darstellungen aus der Leidensgeschichte des Herren neu gemalt:
Gethsemane, Gefangennahme, Verhör vor Pilatus, Geißelung, Kreuztragung, Grablegung, Auferstehung, Frauen am Grab, Christus in der Mandorla umgeben von den Tiersymbolen der vier Evangelisten.
Unten im massiven Unterbau befand sich links ein großer Torweg, rechts befand sich eine Kapelle mit spitzbogiger Tür und 2 Fenstern.
Heute stehen an der Stelle Wohnhäuser der Nachkriegszeit.
Der Altar der Hospital-Kapelle aus dem frühen 15. Jh. wurde in die St. Bernwardkirche überführt.
[20] Das Trinitatishospital am Andreasplatz Nr. 21 steht auf einem steinernen Unterbau. Es wurde 1334 als Sühnestiftung der Bürgerschaft für die brutale Mordbrennerei in der holländischen Kolonie am Dammtor der Dammstadt im Jahre 1332, gegründet, 1459 mit dem Fachwerk der Obergeschosse versehen, wiederhergestellt 1883.
Oben, unter dem Dachvorsprung, 14 Konsolen mit Heiligenbildern:
Godehard, Magdalena, Christopherus, Ursula, Georg, Agnes, Anna zudritt, Hedwig, Blasius, Barbara, Nikolaus von Bari, Katharina, Margaretha, Bernward.
Die Windbretter dazwischen nach alten Mustern gut bemalt. Die Setzschwelle darunter enthält über den Balkenköpfen flach ausgestochene Köpfe.
Die untere Konsolenreihe trägt ebenso wie die obere kleine Figuren und zwar von links an:
Judas, Taddäus, Bartholomäus, Jakobus minor, Simon, Johannes, Andreas, Maria mit dem Christkind, Christus, Petrus, Paulus, Jakobus major, Thomas, Philippus, Matthias.
Die Windbretter zwischen diesen sind neu gemalt vom Maler Feddeler mit biblischenDarstellungen aus der Leidensgeschichte des Herrn:
Gethsemane, Gefangennahme, Verhör vor Pilatus, Geißelung, Kreuztragung, Grablegung, Auferstehung, Frauen am Grabe, Christus in der Mandorla, von den Tiersymbolen der vier Evangelisten umgeben.
Unten im nassiven Unterbau links großer Torweg, rechts Kapelle mit spitbogiger Tür und 2 Fenstern.
Das Haus dient jetzt (1920) als Eisengießerei.
Die Organisation des Hospitals:
Die Leitung des Hauses hatte man Anfangs Johannes von Bettmar, einem angesehenen wohltätigen Bürger, übertragen. Zwei „rechtschaffene“ Bürger der Stadt wirkten als seine Gehilfen. Dazu wurde ein Priester für den Dienst in der Kapelle bestellt. Als Wohltäter sind Magister Albrecht von St. Andreas und Konrad von Ahrbergen aufgeführt.
Die Hinterlassenschaft verstorbener Hospital-Insassen verblieb dem Spital. Geheilte wurde mit 1 „penningh“ Zehrgeld entlassen.
Eine eigene Kleiderordnung für das dienende Personal legte fest, daß derjenige, der zum Dienste an den armen Siechen in das Haus trat, „zum Zeichen des Heiligen Geistes und der Weltentsagung“ ein graues Gewand tragen sollte mit einem rot eingefaßten Kreuz darauf.
(Im Original übernommen)
Text-Quelle:
Bildquelle:
- Ansichtskarten
- Foto / Bild
1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Bürgerliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 86ff
[8] K. Fleige, Hildesheimer Heimat-Kalender “Das ehemalige Heilig-Geist-Hospital am ...; Gerstenberg-Verlag Hildesh.; 1974, Seite 132
Privatbesitz H.-J. Brand
Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Selbstverlag der Provinzverwaltung; Hannover 1912, Band II, Heft 4, Teil 2, ab Seite 87
[1] Die Kapelle des Trinitatishospital ist ein kleiner Raum von 7,90 m Länge, 6,10 m Breite und 5,70 m Höhe; eine sogenannte Stülpdecke, welche im 13, je 3 cm tiefer liegende Felder abgeteilt ist, schließt sie nach oben ab. Die Bretter sind für sich an besonderen Tragebalken befestigt, welche mit kurzen Hängepfosten durch Holznägel an die eigentliche Tragekonstruktion, die Balkenlage des Obergeschosses angeheftet sind.
Ein großer Untergang, welcher parallel zur Front den Bau durchzieht und verdeckt werden sollte, war die Ursache dieser eigenartigen Deckenkonstruktion, die für den Schutz der Malerei von Bedeutung und z. B. auch in St. Michael an der Holzdecke verwandt ist. Jedes Feld der Bretterdecke schließt mit einem Friesbrett, das an der Schmalseite spitzbogig ausgeschnitten ist. Diese Bretterdecke, wie die Wandtäfelung, war durch Schablonenmalerei geziert, welche jetzt (1911) fast ganz verschwunden ist. Lachner hat in seinem genannten Werk eine Anzahl Felder wiedergegeben. Die dabei benutzte Leimfarbe (?) bestand aus rotem und hellem Ocker, Weiß und Schwarz. Ein schön gezeichneter Löwenfries zierte die Wand darunter.
Von der ehemaligen inneren Ausstattung der Kapelle hat sich erhalten ein prachtvoller Flügelaltar (Bild oben). Er hat beträchtliche Abmessungen, bei geschlossenen Türen 2,48 m Länge und eine Höhe von 1,35 m. Der Unterbau des Aufsatzes (die Predella) mit nach außen geschwungenen Enden, enthält fünf Nischen zwischen Säulchen und reichen spätgotischen Maßwerken, zwischen denen in der Mitte Moses mit den Gesetzestafeln; links die hl. Elisabeth mit dem Rosenkorb, die hl. Hedwig mit einem Kirchenmodell; rechts: Mutter Anna mit Maria und dem Jesusknaben, in der Auffassung der sogenannten „Anna Selbdritt“, (d. h. Maria mit der Weltkugel in der Linken, Jesus in der Rechten, sie selbst auf dem Schoße der Anna sitzend); sowie rechts außen: die hl. Barbara mit dem Turm stehen.
Der obere Aufbau ist durch reiche Schnitzarchitektur gegliedert; in durch schlanke Säulen getrennten Nischen stehen reich bemalte Holzfiguren mit Attributen, die Mitte nimmt ein übereck gestellter vorspringender Baldachin ein, in ihm eine plastische Gruppe: Christus Maria krönend. Die Figuren stellen dar (bei geöffnetem Schrein von links nach rechts gezählt): hl. Christine (mit Messer); hl. Agnes (mit Lamm); Apostel Matthias (mit Buch und Beil); hl. Klara (mit Kelch). Im mittleren Teile Apostel Judas Thaddäus (mit Keule und Buch); Apostel Thomas (mit Winkelmaß und Band); Johannes der Täufer (mit Lamm); Apostel Paulus (mit Schwert und Buch).
Zur Rechten der Mittelgruppe: hl. Georg (mit Speer und Drachen); Jungfrau Maria (?) (mit Kanne und drei Fischen – nach Mithoff: Elisabeth); Apostel Matthäus (mit Buch und Lampe) und Jakobus Major (mit Pilgerstab und Muschel).
Die Außenseiten der Altarflügel sind gemalt; auf dem rechten Flügel: Christus mit dem Kreuz, von Simon von Cyrene gestützt, und drei Henkersknechten; links: der Evangelist Johannes aus einem Tore kommend und Christus folgend, sowie trauernde Frauen, darunter Maria, diese mit Nimbus und einem Spruchbande: sancta maria virgo in gotischen Minuskeln.
Mithoff erwähnt eine aus der Kapelle des Spitals stammende Altardecke, die jetzt (1911) im Knochenhaueramthause ist. Sie zeigt im oblongen Mittelfelde die stehende Figur der Jungfrau Maria mit dem Kinde und der Unterschrift in gotischen Minuskeln:
Signv magnu apparvit i celo mvlier amieta sole et luna svb pedibus eivs et corona (Apok. 12.1).
In den Eckfeldern des umrahmenden Rechteckes waren eingestickt: hl. Jungfrau mit dem Einhorn, Pelikan mit Jungen, Phönix und Löwe, sein Junges erweckend; in den äußeren Dreieckfeldern: Moses vor dem feurigen Busch, eine Beischrift: rubus moyse; ein kniender Mann: virga aarones; ein kniender Geharnischter: vetus gedeonis und die hl. Jungfrau; neben einem verschlossenen Tore: porta exechyl. In Medaillons weiter in den Ecken die Bildersymbole der vier Evangelisten sowie folgende Figuren: rex david, daniel propheta, rex salomon, iohel propheta, iheremias propheta, isaias propheta.
Text-Quelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Bürgerliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1912; Seite 90f
Bildquelle: [1] A. Zeller: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover; Band 2, Kapitel 4: Bürgerliche Bauten; Selbstverlag, Hannover 1912; Tafel 11 nach Seite 75
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